Ausbildung zum*zur Pflegefachfrau/-mann
Das erwartet Dich in deiner Ausbildung:
- Qualifikation im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege.
- Pflege und Betreuung von Patienten in verschiedenen medizinischen Einrichtungen.
- Durchführung von medizinischen Maßnahmen wie Verabreichung von Medikamenten, Verbandswechsel und Pflegeplanung.
- Unterstützung von Ärzten und anderen Gesundheitsdienstleistern bei der Patientenversorgung.
- Dokumentation von Pflegeaktivitäten und Patientenstatus.
- Empathie, Kommunikation und Teamarbeit sind entscheidende Fähigkeiten.
- Betonung von Patientensicherheit, Ethik und hoher Verantwortungsbereitschaft.
Ausbildungsinhalte
Aufgaben und Tätigkeiten
Nach Abschluss der Berufsausbildung zur Pflegefachfrau / Pflegefachmann sind den Absolventen nach § 4 Pflegeberufegesetz (PflBG) ihm vorbehaltene Tätigkeiten zugeordnet. Die Ausbildung soll insbesondere dazu befähigen, die folgenden Aufgaben selbstständig auszuführen:
- Erhebung und Feststellung des individuellen Pflegebedarfs und Planung der Pflege,
- Organisation, Gestaltung und Steuerung des Pflegeprozesses,
- Durchführung der Pflege und Dokumentation der angewendeten Maßnahmen,
- Analyse, Evaluation, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege.
Darüber hinaus erhält sie durch die Richtlinie 2013/55/EU des europäischen Parlaments und des Rates vom 20. November 2013 die automatische europäische Anerkennung.
Ausbildungsverlauf
Organisation der Ausbildung
Die Ausbildung orientiert sich am Pflegeberufegesetz (PflBG) vom 17. Juli 2017 und an der Pflegeberufe- Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (PflAPrV) vom 02. Oktober 2018. Ferner orientiert sie sich an den Rahmenlehrplänen vom 01. August 2019 der Fachkommission nach § 53 PflBG. Sie gliedert sich in 2.100 Stunden theoretischen Unterricht und einem praktischen Anteil mit insgesamt 2.500 Stunden. Die Ausbildung beginnt mit einer Probezeit von sechs Monaten.
Die Auszubildenden erhalten jährlich ein Zeugnis über die im Unterricht und in der praktischen Ausbildung erbrachten Leistungen.
Unser Kursleitungssystem ermöglicht eine persönliche Begleitung und Förderung der Auszubildenden. Darüber hinaus werden unterschiedliche Lernunterstützungsmöglichkeiten z. B. Prüfungsvorbereitungen und Lernberatung sowie Nachhilfe angeboten.
Unterkunft
Grundsätzlich besteht für die Auszubildenden die Möglichkeit, ein Zimmer in einem der drei Personalwohnheime des Universitätsklinikums zu mieten.
Ausbildungsbeginn
Die Ausbildungen beginnen jährlich am 01. April und am 01. Oktober.
Theoretischer und praktischer Unterricht
Die theoretische Ausbildung besteht aus dem theoretischen und praktischen Unterricht und wird im Bildungszentrum für Pflegeberufe und Hebammenwesen durchgeführt.
Der Unterricht findet im Blockveranstaltungssystem (ca. 4-7 Wochen) von Montag bis Freitag in der Zeit von 8:00 Uhr bis 15:30 Uhr statt.
Folgende Kompetenzbereiche werden nach den Vorgaben der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung vermittelt:
- Pflegeprozesse und Pflegediagnostik in akuten und dauerhaften Pflegesituationen verantwortlich planen, organisieren, gestalten, durchführen, steuern und evaluieren
- Kommunikation und Beratung personen- und situationsorientiert gestalten
- Intra- und interpersonelles Handeln in unterschiedlichen systematischen Kontexten verantwortlich gestalten und mitgestalten
- Das eigene Handeln auf der Grundlage von Gesetzen, Verordnungen und ethischen Leitlinien reflektieren und begründen
- Das eigene Handeln auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und berufsethischen Werthaltungen und Einstellungen reflektieren und begründen
Sie finden sich in einem kompetenzorientierten und fächerintegrativen Rahmenlehrplan wieder, der den (praktischen und theoretischen) Unterricht in elf curriculare Einheiten (CE) mit folgender Themenstruktur gliedert:
CE 1 |
Ausbildungsstart – Pflegefachfrau / Pflegefachmann werden |
CE 2 |
Zu pflegende Menschen in der Bewegung und Selbstversorgung unterstützen |
CE 3 |
Erste Pflegeerfahrungen reflektieren – verständigungsorientiert kommunizieren |
CE 4 |
Gesundheit fördern und präventiv handeln |
CE 5 |
Menschen in kurativen Prozessen pflegerisch unterstützen und Patientensicherheit stärken |
CE 6 |
In Akutsituationen sicher handeln |
CE 7 |
Rehabilitatives Pflegehandeln im interprofessionellen Team |
CE 8 |
Menschen in kritischen Lebenssituationen und in der letzten Lebensphase begleiten |
CE 9 |
Menschen in der Lebensgestaltung lebensweltorientiert unterstützen |
CE 10 |
Entwicklung und Gesundheit in Kindheit und Jugend in Pflegesituationen fördern |
CE 11 |
Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen und kognitiven Beeinträchtigungen personenzentriert und lebensweltbezogen unterstützen |
Die jeweilige Lernzielüberprüfung erfolgt mittels schriftlicher und mündlicher Leistungen.
Praktische Ausbildung
Die praktische Ausbildung umfasst 2.500 Stunden und findet in der stationären Akut- und Langzeitpflege sowie in der ambulanten Langzeitpflege statt.
Die praktischen Einsätze gliedern sich in folgender Struktur:
- Der Orientierungseinsatz: Er steht am Beginn der Ausbildung und dient als erster Einblick in die praktische Pflegetätigkeit.
- Die Pflichteinsätze: Sie schließen an den Orientierungseinsatz an und beinhalten neue Schwerpunktsetzungen. Sie werden in folgenden Bereichen absolviert:
- stationäre Akutpflege (Krankenhaus)
- stationäre Langzeitpflege (Pflegeheim)
- ambulante Pflege
- pädiatrische Versorgung
- psychiatrische Versorgung
- Der Vertiefungseinsatz: Er findet im dritten Ausbildungsjahr statt und erfolgt in einem Bereich der Pflichteinsätze im Universitätsklinikum am Standort Gießen. Die Auszubildenden vertiefen nun ihre praktischen Fähigkeiten und übernehmen fachlich fundierte pflegerische Aufgaben bei Menschen mit hoher Pflegebedürftigkeit.
Durch die vielen Fachrichtungen im Universitätsklinikum erhalten die Auszubildenden eine abwechslungsreiche, vielfältige und spannende praktische Ausbildung, die sie hauptsächlich im Universitätsklinikum in Gießen absolvieren. Die weiteren Einsätze werden in Kooperationseinrichtungen, z. B. ambulante Pflegedienste und Pflegeheimen angeboten.
Die praktischen Einsätze erfolgen im Schichtdienst. Dazu zählen überwiegend Früh- und Spätdienste. Der Nachtdienst beginnt ab der zweiten Hälfte der Ausbildung.
In den praktischen Einsätzen werden die im theoretischen und praktischen Unterricht erworbenen Kenntnisse vertieft. Jeder praktische Einsatz ist mit einem speziellen Lernziel verbunden. Unter Anleitung von Praxisanleitern üben die Auszubildenden beispielsweise die Kommunikation mit den pflegebedürftigen Menschen, erfragen Lebensgewohnheiten und Krankengeschichten, stellen den Pflegebedarf fest und erlernen bestimmte Pflegemaßnahmen. Zur weiteren Unterstützung der Verbindung von Theorie und Praxis werden die Auszubildenden in jedem praktischen Einsatz von ihren Lehrern besucht.
Abschluss und Prüfungen
Während der theoretischen und praktischen Ausbildung erfolgen in regelmäßigen Abständen Lernerfolgsüberprüfungen. Dazu zählen beispielsweise Klausuren, Referate, Tests, mündliche Prüfungen / Leistungen, schriftliche Ausarbeitungen und praktische Prüfungen sowie Praxisbeurteilungen.
Der festgestellte Leistungsstand wird durch ein Jahreszeugnis attestiert und dient nach § 13 PflAPrV als Vornote bei der Bildung der Noten des schriftlichen, mündlichen und praktischen Teils der staatlichen Abschlussprüfung. Sie werden jeweils mit einem Anteil von 25 Prozent berücksichtigt.
Berufsperspektive
Karriere-/Weiterbildungsmöglichkeiten
Nach Abschluss der Ausbildung bieten sich vielfältige Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung und Weiterbildung an. Neben den regelmäßigen Fort- und Weiterbildungen existieren für Pflegende an den Hochschulen auch unterschiedliche Pflegestudiengänge.
Das Bildungszentrum für Pflegeberufe und Hebammenwesen der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (Standort Gießen) bietet für examiniertes Pflegepersonal ein breites Fortbildungs- und Weiterbildungsangebot an. Ebenfalls werden die Pflegekräfte in ihrer individuellen Karriereplanung unterstützt.
Fortbildungen:
Fortbildungen sind ein- oder mehrtägige Veranstaltungen, in denen das Fachwissen vertieft, erweitert oder angepasst wird. Hierzu zählen Fortbildungen zu den Themen
- BLS Reanimationstraining,
- Schmerzmanagement,
- Umgang mit Angst,
- Neues aus der Hygiene u.v.a.m.
Weiterbildungen:
Fachweiterbildungen sind länger andauernde Veranstaltungen in speziellen Fachbereichen, in denen die beruflichen Fähigkeiten und Kompetenzen vertieft und erweitert werden. Als Zugangsvoraussetzung wird neben der 3-jährigen Ausbildung eine 2-jährige Berufstätigkeit erwartet. Hierzu zählen Weiterbildungen
- in der Intensivpflege und Anästhesie bzw. in der pädiatrischen Intensivpflege und Anästhesie,
- in der psychiatrischen Pflege bzw. in der Kinder- und Jugendpsychiatrie,
- für den Operationsdienst,
- in der Krankenhaushygiene,
- in der onkologischen Pflege und in der palliativen Versorgung
- in der Nephrologie u.v.a.m.
Studienmöglichkeiten:
Angesichts der gestiegenen Anforderungen im Gesundheitswesen, existieren im Pflegebereich an den Hochschulen eine große Auswahl an Bachelor- und Masterstudiengänge. Nach der klassischen Ausbildung kann ein Studium z. B. im Bereich der Pädagogik, des Managements oder auch in der Forschung anschließen. Die Absolventinnen und Absolventen arbeiten anschließend in speziellen Bereichen der Pflegepraxis, der Pflegeschulen, in Forschungsabteilungen oder auch an pflegewissenschaftlichen Instituten.
Vergütung und Benefits
Du erhältst aktuell folgendes Ausbildungsentgelt (brutto):
1. Ausbildungsjahr: 1.163,00 €
2. Ausbildungsjahr: 1.227,00€
3. Ausbildungsjahr: 1.335,00 €
(Stand: 11.03.2021)
Alle Angaben in diesem Bereich unterliegen der Veränderung und Anpassung und können daher nur ohne Gewähr gegeben werden.
Dein Jahresurlaub
- 30 Arbeitstage pro Jahr
- 2 Arbeitstage zur persönlichen Vorbereitung
- 5 Arbeitstage zur Vorbereitung auf die Prüfung im 3. Ausbildungsjahr
Deine Wochenarbeitszeit
- 5 Tage pro Woche
Deine Berufs- / Bereichskleidung
Die vorgeschriebene Berufs-/Bereichskleidung (mit Ausnahme der Schuhe) wird zur Verfügung gestellt und gereinigt.
Deine Vorteile am UKGM
- Eingruppierung nach Haustarifvertrag
- Altersvorsorge
- Regelmäßige Tariferhöhungen und Sonderzahlungen
- Job Ticket
- Betriebliches Gesundheitsmanagement
- Kindertagesstätte
Wissenswertes
Die Geschichte der Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau ist reich an Entwicklung und Wandel. Die Wurzeln der Pflege gehen weit zurück und sind eng mit den Veränderungen in der Gesundheitsversorgung und der Gesellschaft verbunden.
Pflege in Form von Fürsorge für Kranke und Bedürftige ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst. Im Laufe der Geschichte waren Pflege und Krankenpflege oft informell und von religiösen oder familiären Gemeinschaften übernommen. Mit der Zeit wurden jedoch professionellere Ansätze zur Pflegeentwicklung notwendig.
Eine wichtige Figur in der Geschichte der Krankenpflege ist Florence Nightingale, die im 19. Jahrhundert die moderne Krankenpflege stark beeinflusste. Sie führte Hygienestandards und die systematische Ausbildung von Krankenpflegepersonal ein und gründete die erste Pflegeschule.
In Deutschland entwickelte sich die Ausbildung zum Krankenpfleger bzw. zur Krankenschwester im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts. In den letzten Jahrzehnten wurde die Ausbildung weiter standardisiert und modernisiert. Mit der Einführung der generalistischen Pflegeausbildung in Deutschland im Jahr 2020 wurden die bisherigen Ausbildungen für Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege zu einer gemeinsamen Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau zusammengeführt. Diese Veränderung zielt darauf ab, die Pflegepraxis an aktuelle Bedürfnisse und Entwicklungen anzupassen und eine hochqualifizierte, vielseitige Pflegekraft auszubilden.
Die Geschichte der Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau spiegelt die Entwicklung und die wachsenden Anforderungen im Gesundheitswesen wider. Die Pflege spielt eine unverzichtbare Rolle bei der Versorgung von Patienten, und die Ausbildung hat sich im Laufe der Zeit stark professionalisiert, um sicherzustellen, dass Pflegekräfte die notwendigen Fähigkeiten und das Wissen für die Pflege von Menschen in verschiedenen Gesundheitssituationen besitzen.
Das bringst du mit
Zugangsvorraussetzung
Als Zugangsvoraussetzungen werden neben der gesundheitlichen Eignung (Attest) auch Schulbildung vorausgesetzt.
Als Zugangsvoraussetzungen werden neben der gesundheitlichen Eignung (Attest) auch eine Schulbildung wie Abitur, Fachhochschulreife oder Realschule vorausgesetzt.
Schulbildung:
- Abitur oder
- Realschulabschluss oder eine gleichwertige Schulbildung oder
- eine andere abgeschlossene 10jährige Schulbildung oder
- Hauptschulabschluss oder eine gleichwertige Schulbildung und eine mindestens 2jährige Pflegevorschule oder
- eine abgeschlossene Berufsausbildung mit mindestens 2-jähriger Ausbildungsdauer oder
- Erlaubnis als Krankenpflegehelfer/in
Bewerbung
Hier finden Sie Informationen über die benötigten Unterlagen, die Sie uns an unser Bewerberbüro entweder als Kopien oder auch gerne per Mail als pdf-Datei zusenden können.
Bewerbungsunterlagen
- Bewerbungsschreiben
- Lückenloser Lebenslauf
- Kopien des letzten Zeugnisses bzw. Abschlusszeugnisses ggf. Kopien der Zeugnisse der
Berufsausbildung(-en) sowie - Kopien der Praktika, Beurteilungen und Arbeitszeugnisse
Bitte beachten Sie auch folgende Hinweise:
- Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aus organisatorischen Gründen keine Bewerbungsunterlagen zurücksenden können. Nach Abschluss der Auswahlverfahren werden alle Bewerbungsunterlagen unter Berücksichtigung der geltenden Datenschutzgesetze vernichtet.
- Wir bitten Sie, Zeugnisse und sonstige Unterlagen (nur Kopien und keine Originale) ohne Folien und Mappen einzureichen.
Kontakt
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Bewerbungsadresse / Ansprechpartnerin
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH
Bildungszentrum Standort Gießen
- Bewerberbüro -
Gaffkystraße 18
35392 Gießen
Tel: 0641 / 985 - 40442
Fax: 0641 / 985 - 40449
Bewerbungen per e-mail an: Bewerbung.Bildungszentrum@uk-gm.de