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Gliom-Diagnostik

Die EPIC DNA-Methylierungsdiagnostik ermöglicht eine präzise molekulare Subtypisierung von Gliomen, die auf epigenetischen Tumorsignaturen basiert. Mithilfe des EPIC-Methylierungsarrays und der Analyse spezifischer genetischer und chromosomaler Kopienzahlveränderungen (CNVs) wie Chromosomen 1, 14, 19, CDK4, MDM2 und CDKN2A können Gliome in prognostisch relevante Subtypen eingeteilt werden, die sich durch deutliche Unterschiede im medianen Gesamtüberleben auszeichnen. Bei Glioblastomen (WHO Grad 4, IDH-Wildtyp) werden drei Subtypen unterschieden: W1, W2 und W3. Für Astrozytome und Glioblastome (WHO Grad 2-4, IDH-mutiert) können ebenfalls drei molekulare Subtypen definiert werden:  M1, M2 und M3. Oligodendrogliome hingegen zeichnen sich charakteristisch durch den kombinierten 1p/19q-Kodeletionsstatus aus, der eine präzise diagnostische Abgrenzung erlaubt (Abb. 3).

Diese molekulare Subtypisierung bietet wertvolle prognostische Informationen und trägt wesentlich zur personalisierten Therapieplanung und zur Optimierung der Patientenversorgung bei.

Literaturliste
  1. Cimino et al. Acta Neuropathol Commun (2017) Multidimensional scaling of diffuse gliomas: application to the 2016 World Health Organisation classification system with prognostically relevant molecular subtype discovery.
  2. Sahm F, Brandner S, Bertero L, Capper D, French PJ, Figarella-Branger D, Giangaspero F, Haberler C, Hegi ME, Kristensen BW, Kurian KM, Preusser M, Tops BBJ, van den Bent M, Wick W, Reifenberger G, Wesseling P. Molecular diagnostic tools for the World Health Organization (WHO) 2021 classification of gliomas, glioneuronal and neuronal tumors; an EANO guideline. Neuro Oncol. 2023 Oct 3;25(10):1731-1749.
  3. van den Bent MJ, Geurts M, French PJ, Smits M, Capper D, Bromberg JEC, Chang SM. Primary brain tumours in adults. Lancet. 2023 Oct 28;402(10412):1564-1579.

Abb. 1: Glioblastom (ZNS WHO Grad 4), mesenchymale Subklasse, mit Amplifikation (Zugewinn) von Chromosom 7 und 20 Deletion (Verlust) von Chromosom 10. Co-Amplifikation des CDK4- und MDM2-Gens. Das molekulare Profil spricht für einen W1-Subtyp. Glioblastome, die zum W1-Subtyp gehören, gehen mit einer ungünstigen Prognose einher (Hirntumor Classifier und Chromosomenanalyse)

 

 

Abb. 2: Glioblastom (ZNS WHO Grad 4), RTK II Subklasse mit Amplifikation (Zugewinn) von Chromosom 7 und 19 und Deletion von Chromosom 9p und 10. Amplifikation des MDM4- und EGFR-Gens und Deletion des CDKN2A/B-Gens. Das molekulare Profil spricht für einen W3-Subtyp. Glioblastome, die zum W3-Subtyp gehören, gehen mit einer günstigeren Prognose einher (Hirntumor Classifier und Chromosomenanalyse).

 

Abb. 3: Oligodendrogliom mit kombinierter chromosomaler 1p19q Co-Deletion (Hirntumor Classifier und Chromosomenanalyse).