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Urtikaria (Nesselsucht) Angioödem

Was ist eine Urtikaria?

Bei einer Urtikaria (=Nesselsucht) kommt es zum plötzlichen Auftreten stark juckender Quaddeln an der Haut. Quaddeln sind kleine, rötliche Erhebungen, die oft zentral etwas blasser sind und ein Gefühl verursachen, als sei man mit Brennnesseln in Berührung ekommen. Aufgrund dieser Ähnlichkeit erhielt die Urtikaria auch ihren Namen von der lateinischen Bezeichnung Urtica urens für Brennnessel. Die Urtikaria zählt zu den häufigsten Erkrankungen der Haut. Ungefähr jeder vierte Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens einmalig an einer Urtikaria. Bei über 90% aller Betroffenen bildet sich die Urtikaria allerdings innerhalb einiger Wochen von selbst zurück. Manchmal können auch tiefere Hautschichten betroffen sein und es entstehen dann starke Schwellungen vor allem im Gesicht, den Händen oder Füßen, das sogenannte Angioödem. Bei Schwellungen der Zunge oder des Halsbereiches kann es durch eine Verlegung der Atemwege auch zur Luftnot kommen.

Was sind die Ursachen einer Urtikaria?

Urtikaria und Angioödeme können verschiedene Ursachen haben. Zu diesen gehören Infekte oder Unverträglichkeiten gegenüber Medikamente. Zum Nachweis der Auslöser kann ggf. ein oraler Provokationstest erforderlich sein. Selten kann auch eine Assoziation mit einer inneren Erkrankung vorliegen. Eine Sonderform ist die physikalische Urtikaria, bei der Quaddeln nur nach bestimmten äußerlichen Reizen auftreten, z.B. nach Reiben oder Kratzen (Urticaria facitia), durch Druck, Kälte, Wärme oder Licht. Außerdem unterscheidet man die cholinergische Urtikaria, bei der es durch eine Erhöhung der Körpertemperatur zu Quaddeln kommt, die anstrengungsinduzierte Urtikaria und die Kontakturtikaria, die. nach äußerlichem Kontakt mit einem bestimmten Stoff (z.B. Pflanzen, Naturlatex) am Ort der Berührung auftritt. Diese Sonderformen lassen sich durch spezielle Testverfahren (physikalische Tests) nachweisen.

Wie wird die Urtikaria behandelt?

Lässt sich eine Ursache bzw. ein Auslöser der Urtikaria identifizieren, so ist er zu meiden. Ein Infektherd sollte saniert werden, auslösende Medikamente sind nach ärztlicher Maßgabe ab- oder umzusetzen. Ansonsten steht die Therapie mit Medikamenten (Antihistaminika) im Vordergrund. Die Behandlung sollte individuell von einem Arzt angepasst werden. In den meisten Fällen kann hierunter eine gute Linderung der Beschwerden erzielt werden, wobei durchaus auch eine langfristige Einnahme erforderlich sein kann. Bei unzureichendem Ansprechen kann eine Behandlung mit dem monoklonalen Antikörper Omalizunab indiziert sein.