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Medikamentenallergie

Wie äußern sich Medikamentenallergien?

Medikamente können zu einer Vielzahl unterschiedlicher Unverträglichkeiten führen. So kann es zu anaphylaktischen Reaktionen kommen, die durch plötzlich auftretende, juckende Hautausschläge (Urtikaria), Magen-Darmbeschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall), Atemnot und/oder Kreislaufbeschwerden gekennzeichnet sind. Andererseits kann es auch zu sich eher verzögert entwickelnden Hautausschlägen ohne Allgemeinbeschwerden kommen, die ähnlich einer Kontaktallergie, in diesem Fall hervorgerufen durch innerliche Aufnahme eines Allergens, verlaufen. Gerade an der Haut können sehr unterschiedliche Ausschläge auftreten, die auch mit Blasen oder Pusteln (ähnlich Eiterbläschen) einhergehen können.

Welche Medikamente können Allergien verursachen?

Grundsätzlich können alle Medikamente zu allergischen Reaktionen führen. Allerdings gibt es bestimmte Medikamente, die dies häufiger oder auf ganz spezielle Weise tun. Hierzu gehören beispielsweise Antibiotika, die vor allem Arzneiexantheme verursachen, oder Schmerzmittel, die eine Überempfindlichkeit mit Urtikaria (Nesselsucht) und Atembeschwerden auslösen können. Selten können auch Medikamente, die im Rahmen einer Narkose verabreicht werden, allergische Reaktionen hervorrufen, noch viel seltener lokale Betäubungsmittel, die über eine Spritze, beispielsweise bei einem zahnärztlichen Eingriff, in die Haut/Schleimhaut verabreicht werden.

 

Wie wird eine Medikamentenallergie nachgewiesen?

Ganz wichtig für die Diagnose ist die genaue Erhebung der Krankengeschichte. Welche Medikamente wurden vor Auftreten der Beschwerden in welcher Form, aus welchem Grund und für wie lange jeweils eingenommen? Wie äußerten sich die Beschwerden? Welche Medikamente wurden abgesetzt, welche weiter eingenommen? Wie lange hielten die Beschwerden an, wie wurden sie behandelt? Kam es mehrmals zu ähnlichen Reaktionen? Sodann kann die Durchführung von Hauttests wie Pricktest, Intrakutantest oder Epikutantest sowie ggf. Blutuntersuchungen (In-vitro-Diagnostik) zur weiteren Abklärung sinnvoll sein. Häufig ist jedoch auch die kontrollierte Verabreichung des verdächtigen Medikaments unter ärztlicher, allergologischer Kontrolle und stationärer Überwachung (subkutaner Provokationstest, oraler Provokationstest) erforderlich, um die Verträglichkeit zu überprüfen bzw. eine Medikamentenallergie nachzuweisen. Abschließend erhält der Patient einen Allergiepaß, in dem die Medikamente aufgeführt werden, die bei ihm zu allergischen Reaktionen führen können, und ggf. auch die Medikamente, die im Rahmen der Testung vertragen wurden und daher alternativ verabreicht werden können.