Vorstellung von CEPIS
Im CEPIS sollen die in der Pandemie im UKGM entwickelten, transdisziplinären Strukturen zusammengeführt und strategisch weiterentwickelt werden. Hierdurch soll sowohl den Bedürfnissen der betroffenen Patienten in der klinischen Versorgung, als auch dem Forschungsbedarf Rechnung getragen werden. Die Aufgaben des CEPIS werden in der Erforschung postinfektiöser Krankheitsbilder, deren Pathomechanismen, möglicher diagnostische Marker sowie der Erschließung neuer Therapiekonzepte und der Durchführung klinischer Studien in Phase 1,2 und 4 liegen.
Ab 2028 soll das multidisziplinäre Institut in der Weiterentwicklung, unter Beteiligung des Universitätsklinikums Frankfurt und des UKGM Gießen, zu einem CEPIS Hessen ausgeweitet werden.
Zeitschiene der Entwicklung eines Spitzenzentrums für Postinfektionserkrankungen.
Zur personalisierten Betreuung der Patienten und als regionale Anlauf- und Koordinierungsstelle für die postinfektiöse Versorgung sollen fachübergreifende Ambulanzen eingerichtet werden. Interdisziplinäre Arbeitsteams sollen sich der Beschreibung der Krankheitsbilder sowie der Erforschung und Einführung spezifischer innovativer Diagnostik, Therapien und Präventivmaßnahmen widmen. Bundesweit kann ein solches Zentrum als Vorlage für weitere regionale Versorgungsstrukturen für postinfektiöse Erkrankungen dienen, die in Strukturen des Gesundheitssystems eingebunden sind, und so zur potentiellen künftigen Pandemiebewältigung beitragen. Bei zukünftigen infektionsmedizinischen Krisen können die Zentren rasch auf neue Krankheitsbilder angepasst werden (pandemic preparedness). Entscheidend ist dabei, dass mit dem Marburger Datenintegrationszentrum (DIZ im Medizininformatik Cluster MIRACUM) und den zugehörigen KI-Professuren, sowohl in der Medizin als auch in der Informatik (hessian.AI-Partnerstandort Marburg mit Schwerpunkt Medizin und Lebenswissenschaften), KI-basiert innovative Instrumente zur Früherkennung und Klassifizierung der PatientInnen entwickelt werden. Eine weitere wichtige Komponente in der Entwicklung von Postinfektionsgeschehen sind Umwelteinflüsse, wofür in Marburg in einer engen Kooperation zwischen der Geoinformatik und der Medizin im Rahmen des LOEWE Schwerpunktes HABITAT neue Modelle entwickelt werden. Unter Einbeziehung der in Marburg und Hessen vertretenen internationalen Medizin-, Biotechnologie- und Pharmakonzerne können wissenschaftliche Erkenntnisse, durch direkten Austausch, schnell in Diagnostika und Therapien umgesetzt werden.
Organisationsstruktur CEPIS
In Zukunft kann das CEPIS als wichtiger Projektpartner für verschiedenste Präventionskonzepte und anderweitige Gesundheitskonzepte zur Verfügung stehen. Es kann zusammen mit den Landesbehörden Erfassungen zu Infektionsdynamiken, vulnerablen Gruppen und Belastungen des Gesundheitswesens vornehmen sowie neue Therapieformen und Impfstoff-Forschung regional aufbauen und steuern. Der Marburger Standort ist schon jetzt ein wichtiger Partner in den Deutschen Zentren für Infektionsforschung (DZIF) und Lungenforschung (DZL) sowie im Netzwerk Universitätsmedizin (NUM).