Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG

Ausbildung zum/zur

Logopäden / Logopädin 

Eine Ausbildung der Schule für Logopädie

Herzlich willkommen an der Schule für Logopädie am Universitätsklinikum Marburg. Unser Schwerpunkt liegt auf der Diagnostik und Behandlung von erwachsenen Stimmpatienten sowie Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen, Redeflussstörungen und verbaler Entwicklungsdyspraxie (VED). Durch den direkten Kontakt der Schule zu den Kliniken für HNO-Heilkunde, Phoniatrie und Pädaudiologie und Neurologie bist du bei uns immer am Puls der Universitätsmedizin. 

Das erwartet Dich in deiner Ausbildung:
  • Grundwissen über Stimm- Sprach- und Sprechstörungen und die logopädischen Therapiemöglichkeiten
  • Anamnese erheben, erst im Rollenspiel, dann mit Patient/innen
  • Verschiedene Diagnostikverfahren durchführen und einen Befund erstellen
  • Untersuchungs- und Verlaufsberichte verfassen
  • Rahmen- und Therapiepläne ausarbeiten
  • Therapiemethoden individuell auf den/die Patient/in bezogen planen und durchführen
  • An kursinternen Fallkonferenzen mitwirken
  • Hospitationen in anderen Fachabteilungen
  • Exkursionen in verschiedenen Einrichtungen angrenzender Disziplinen

Wie läuft die Ausbildung ab?

Der Theorie- und Praxisunterricht erfolgt an der Schule für Logopäde direkt am UKGM (Lahnberge, Eingang Ost, Aufzug 18, Ebene +2) sowie in der schulinternen Ambulanz und auf den Stationen des Klinikums.
 
Das theoretische und praktische Wissen wird von 6 festangestellten Lehrlogopädinnen, von MitarbeiterInnen der Phoniatrie/Pädaudiologie und anderen Abteilungen des Universitätsklinikums sowie von externen Dozentinnen und Dozenten vermittelt. 
 

Theoretischer Unterricht

1.   Logopädie

  • Kindliche Sprach- und Sprechstörungen
  • Neurologische Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen
  • Stimmstörungen
  • Stottern, Poltern
  • Zustand nach Kehlkopfentfernung
  • Hörstörungen
  • Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen
  • Myofunktionelle Störungen

2.  Medizin:

  • Phoniatrie
  • Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
  • Audiologie / Pädaudiologie
  • Elektro- und Hörgeräteakustik
  • Anatomie, Physiologie
  • Pathologie
  • Pädiatrie, Neuropädiatrie
  • Kieferorthopädie, Kieferchirurgie
  • Neurologie, Psychiatrie
  • Aphasiologie
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie

3.  Verhaltens- und Kognitionswissenschaften:

  • Psychologie, Klinische Psychologie
  • Soziologie
  • Pädagogik
  • Sonderpädagogik

4.  Sprach- und Sprechwissenschaften:

  • Phonetik, Linguistik
  • Sprecherziehung

5.  Berufs- und Gesetzeskunde


Praktische Ausbildung

Theorie- und Praxismodule werden aufeinander aufbauend eng miteinander verzahnt, sodass du alle erforderlichen Kenntnisse und Kompetenzen erst unter Anleitung oder z.B. im Rollenspiel einübst und dann zunehmend eigenständig ausführst. Alle Behandlungen werden dabei grundsätzlich immer zu zweit (Therapeut/in – Co-Therapeut/in) durchgeführt und anschließend ausgewertet. Geschultes Lehrpersonal ist dabei immer an deiner Seite. 


Du wirst bis zum Ende der Ausbildung mindestens 150 Hospitationen/Co-Therapien sowie 100 Therapien mit PatientInnen selbst durchführen, auswerten, dokumentieren und einen Bericht an die verordnende Ärztin/den verordnenden Arzt verfassen.


Schon zu Beginn der Ausbildung besteht die Möglichkeit, bei den Behandlungen der höheren Semester zu hospitieren. Hierzu stehen drei Therapieräume mit Spiegelscheiben zur Verfügung.

Neben dem logopädischen Fachwissen runden beispielweise die Fächer  

  • Gesprächsführung
  • Sprecherziehung und Rhetorik
  • Stimmbildung
  • Musiktherapie
  • Feldenkrais

deine Persönlichkeitsentwicklung ebenso wie deine fachliche Ausbildung ab. 

 

Externe Praktika

In den 3 Ausbildungsjahren finden 5 externe Praktika mit unterschiedlichem Schwerpunkt (SP) statt, in denen du bei erfahrenen Logopädinnen und Logopäden hospitierst, um deine Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen. 


SP „Kindliche Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen“ (3 Wochen)
SP „Kindliche Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen“ (4 Wochen)
SP „Stimmstörungen“ (4 Wochen)
SP „Neurologische Sprach-, Sprech-, Stimm- u. Schluckstörungen“ (6 Wochen)
SP Inhaltlich frei gewähltes Praktikum (4 Wochen)


Mögliche Praktikumsstellen sind logopädische Praxen, Kliniken, Zentren, Förder- und Rehabilitationseinrichtungen, die du selbständig auswählen kannst, auch in Ausland. 
 

Prüfungen & Abschluss

Die dreijährige Ausbildung schließt mit einer staatlichen Prüfung ab, die aus einem praktischen, schriftlichen und mündlichen Teil besteht. 

In der praktischen Prüfung

  • befundest du eine/n PatientIn und behandelst sie/ihn über mehrere Therapieeinheiten
  • behandelst du nach Akteneinsicht eine/n dir unbekannte/n Patient/In innerhalb einer Therapieeinheit 

Der schriftliche Teil der Prüfung umfasst die Fächer

  • Logopädie
  • Phoniatrie einschließlich Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
  • Audiologie und Pädaudiologie
  • Neurologie und Psychiatrie
  • Berufs-, Gesetzes- und Staatsbürgerkunde

Mündlich geprüft wirst du in den Fächern 

  • Logopädie
  • Phoniatrie einschließlich Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
  • Pädagogik und Sonderpädagogik
  • Psychologie und klinische Psychologie
  • Phonetik und Linguistik
     
Berufsbezeichnung

Mit der bestandenen Prüfung wird die Erlaubnis erteilt, die Berufsbezeichnung "Logopädin" oder "Logopäde" zu tragen.

Berufsperspektive

Die Berufsaussichten für Logopädinnen und Logopäden sind gut.

Sprach- und Sprechstörungen gehören zu den häufigsten Auffälligkeiten im Kindesalter. Die logopädische Versorgung ist hier zentraler Bestandteil der interdisziplinären Gesundheitsversorgung. 

Durch den wachsenden Anteil älterer Menschen, die aufgrund von Schlaganfällen oder neurologischen Erkrankungen im fortgeschrittenen Alter an Sprachstörungen leiden, wird der Bedarf an logopädischen Leistungen voraussichtlich weiter zunehmen.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Eine stetige Fort- und Weiterbildung auch nach Abschluss der Berufsausbildung ist für eine erfolgreiche logopädische Arbeit von großer Bedeutung. Es werden zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu unterschiedlichen Themen angeboten, z.B.

  • Verschiedene logopädische Störungsbilder und Therapiekonzepte
  • Angrenzende Fachgebieten, z.B. Beratung, Resilienz
  • Selbst- und Praxismanagement, z.B. Führungskompetenz, Praxisgründung 
  • Weiterbildung zum/zur FachtherapeutIn, z.B. im Bereich Dysphagie, unterstützte Kommunikation
Studium

Während einige Studiengänge eher auf die erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung aufbauen und eine vertiefte und hochschulische Weiterqualifikation ermöglichen, steht bei anderen Studiengängen die interdisziplinäre Ausrichtung im Fokus.

Informationen zu weiterführenden Studiengängen beim Deutschen Bundesverband für Logopädie: http://www.dbl-ev.de/bildung/ausbildung-und-studium/studiengangsuebersicht/
 

Wissenswert

Deine monatliche Ausbildungsvergütung bei dem Ausbildungspartner UKGM beträgt (brutto):

1. Ausbildungsjahr:        1.075 €
2. Ausbildungsjahr:        1.135 €
3. Ausbildungsjahr:        1.232 €

Alle Angaben in diesem Bereich unterliegen der Veränderung und Anpassung und können daher nur ohne Gewähr gegeben werden.

Dein Jahresurlaub
  • 30 Arbeitstage
Deine wöchentliche Arbeitszeit
  • 38,5-Stunden-Woche
  • kein Schichtdienst
Berufs- / Bereichskleidung

Die vorgeschriebene Berufs- und Bereichskleidung (mit Ausnahme der Schuhe) wird zur Verfügung gestellt und gereinigt.

Deine Vorteile am UKGM
  • RMV-Jobticket Premium zur Nutzung des öffentlichen Personennah- und Regionalverkehrs in Hessen
  • Lebensversicherung bei der Allianz (Arbeitgeberanteil: 15 €/Monat)
  • Fixe Ergebnisbeteiligung (67% der monatlichen Bruttovergütung, Auszahlung im November)
  • Variable Ergebnisbeteiligung (abhängig vom Betriebsergebnis, Auszahlung im Juli)

Ausbildungsbeginn

Die Ausbildung zum Logopäden/zur Logopädin beginnt jeweils zum 1. Oktober eines Jahres. 


In jedem Jahr werden in der Regel 12 - 14 Auszubildende aufgenommen. 

Das bringst du mit

  • Vollendung des 16. Lebensjahres
  • körperliche und psychische Belastbarkeit
  • normales Seh- und Hörvermögen
  • eine gesunde und belastbare Stimme
  • Musikalität
  • sichere Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift
  • mindestens eine abgeschlossene Realschulausbildung oder eine andere gleichwertige Ausbildung oder eine nach dem Hauptschulabschluss abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer.

Empfehlenswert sind Vorerfahrungen im sozialpädagogisch-medizinischen oder pflegerischen Bereich.

Die Berufsausbildung für Menschen mit Behinderung ist unter Beachtung der körperlichen und psychischen Anforderungen grundsätzlich möglich.

Bewirb dich hier

Deine Bewerbung sendest du bitte jederzeit (ganzjährig) an folgende Adresse: 

UKGM - Standort Marburg
Staatliche Schule für Logopädie
Baldingerstraße
35043 Marburg


Bewerbungsbogen und Information:

Bewerbungsbogen.pdf

  1. Du brauchst folgende Bewerbungsunterlagen: 
  2. Ausgefüllter Bewerbungsbogen
  3. Formlose Bewerbung
  4. Tabellarischer Lebenslauf mit Lichtbild
  5. Ausführliche Begründung für den Ausbildungswunsch
  6. Schulabschlusszeugnis bzw. letztes Zeugnis (Kopie)
  7. Ggf. Arbeitszeugnisse (Kopie)
  8. Ggf. Nachweise über geleistete Praktika oder eine musikalische Ausbildung


Zeugnisse, die außerhalb der Bundesrepublik erworben wurden, müssen in das bundesdeutsche Notensystem transkribiert und fremdsprachige Unterlagen übersetzt sowie beglaubigt sein. 

Reiche Deine Unterlagen bitte nicht in Mappen oder Prospekthüllen ein, da diese gelocht und abgeheftet werden.

Auswahlverfahren

Wenn Du in die engere Auswahl für einen Ausbildungsplatz gekommen sind, erhältst du im Februar des Ausbildungsjahres eine Einladung zum Auswahlverfahren.

Das Auswahlverfahren findet im März oder April statt. Das konkrete Datum sowie die Uhrzeit werden Ihnen in der Einladung mitgeteilt.

Inhalte des vierstündigen Auswahlverfahrens:
  • Gemeinsame Begrüßung aller BewerberInnen durch die leitende Lehrlogopädin
  • Persönliches Gespräch mit Lehrlogopädinnen und ärztlicher Schulleitung, in dem u. a. auf die Berufsmotivation, Vorerfahrungen, Wissen über die Ausbildung und den Beruf sowie auf persönliche Kompetenzen eingegangen wird
  • Stimmüberprüfung zur Einschätzung der stimmlichen Leistungsfähigkeit und Musikalität
  • Rollenspiel mit anschließender Reflexionsrunde
  • Schriftliche Bearbeitung eines fachlichen Textes
  • Gemeinsame Verabschiedung aller BewerberInnen durch die leitende Lehrlogopädin, in der u. a. noch offene Fragen geklärt werden können
  • Nach 2 bis 3 Wochen erhalten Sie eine Zusage, einen Warteplatz oder eine Absage.

Kontakt

Du hast Interesse an einer Ausbildung zum*zur Logopäden/Logopädin, vielleicht noch Fragen oder möchtest dich bewerben?  

Ich bin Jutta Tietz, deine Ausbildungsleiterin. Rufe mich gerne an oder schreibe mir eine Mail.

Telefon: 06421 – 58 62934
email: jutta.tietz@uk-gm.de 

Weiter Informationen findest Du auf der Homepage der Schule für Logopädie