Thermoablation von Tumoren in der Leber
Was ist eine Thermoablation?
Bei der Thermoablation handelt es sich um ein Verfahren bei dem mittels lokal angewandter Hitze bösartiges Gewebe (z.B. Metastasen, Leberkrebs) in der Leber zerstört wird.
Wie wird die Thermoablation durchgeführt?
Nach lokaler Betäubung wird die etwa bleistiftminendicke Sonde durch die Haut direkt in die Leber, in das Zentrum des bösartigen Befundes geführt. Um die Sondenspitze exakt zu platzieren wird dieser Vorgang ständig durch das Schnittbildverfahren der Computertomographie (CT) kontrolliert.Anschließend werden aus der Sondenspitze kleinste Drähte etwa regenschirmartig ausgefahren um das Volumen der Gewebszerstörung entsprechend der Tumorgröße anzupassen. Durch Anlegen eines hochfrequenten – für den Patienten vollkommen ungefährlichen – Stroms wird um diese Drähte herum das Gewebe erhitzt (bis zu 120 °C) und verkocht. Während dieses Vorgangs wird dem Patienten ein hochpotentes Schmerzmittel intravenös verabreicht, um möglicherweise auftretende Schmerzen zu unterdrücken. In einem Zeitraum von ca. 20 min können so Tumorgrößen mit einem Durchmesser bis zu 5 cm verkocht werden.
Wann kommt diese Behandlung als Alternative zur Operation in Frage?
Weiterhin bleibt die operative Entfernung bösartigen Gewebes aus der Leber die Behandlung der 1. Wahl.
Die Thermoablation kommt in Betracht, wenn für ältere oder vorerkrankte Patienten eine große Bauchoperation ein zu großes Risiko darstellt. Weiterhin können Tumoren die nahe an wichtigen Gefäßen liegen mit diesem Verfahren behandelt werden. Auch bereits einmal operierte Patienten, die einen weiteren Verlust an Lebergewebe im Rahmen einer Operation nicht verkraften würden, profitieren von der gewebeschonenden Thermoablation.
Welche Risiken bestehen bei der Thermoablation?
Die Risiken sind gering. Infektionen der Leber oder größere Blutverluste kommen äußerst selten vor. Auch eine Verschleppung von bösartigem Gewebe entlang des Stichkanals der Sonde wird durch Erhitzen der Sonde während des Rückzugs vermieden.
Das Wiederauftreten des bösartigen Befundes an der gleichen Stelle (sog. Lokal-rezidiv) stellt das größte Risiko dar. Da dieses Verfahren jedoch sehr gewebeschonend ist, kann der Eingriff – im Gegensatz zur Operation – mehrfach wiederholt werden, ohne, dass zuviel Funktionsgewebe der Leber verloren geht.