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Angiographie der hirnversorgenden Gefäße/Arme

Angiographie der hirnversorgenden Arterien und der Arme

Wann wird eine Angiographie der hirnversorgenden Arterien oder der Arme durchgeführt?

Die Angiographie der hirnversorgenden Gefäße wird durchgeführt um bei Patienten mit Schlaganfallssymptomatik Engstellen (Stenosen), Verschlüsse oder Aussackungen der Halsgefäße zu finden. In manchen Fällen ist dabei eine Untersuchung bei unterschiedlicher Kopfhaltung notwendig um z.B. bewegungsbedingte Veränderungen zu erkennen (v.a. im Bereich der Wirbelsäulenarterien).
Die Angiografie der Arme wird durchgeführt bei der  peripheren arteriellen Verschlußkrankheit und bei Erkrankungen bei denen Durchblutungsstörungen der Hände/Arme abgeklärt werden sollen(z.B. Raynaud-Syndrom, Halsrippe, Subclavian-Steel-Syndrom...). Auch zur Planung von Operationen z.B. bei Dialyseshuntanlage oder großen Weichteiloperationen kann eine Angiographie der Arme notwendig werden.
Anhand der Ergebnisse können die behandelnden Ärzte die optimale Therapie planen (Mediakmente, radiologische Intervention, Operation, ...).

Wie ist der Verlauf der Untersuchung?

Üblicherweise wird eine Vene am Arm mit einer Venenverweilkanüle angestochen um eine Infusion (Flüssigkeit) anzuschließen und ggf. Medikamente verabreichen zu können.
Die Leiste des Patienten wird dann rasiert und desinfiziert. Anschließend wird der Patient keimfrei (steril) abgedeckt. Die Leiste wird örtlich betäubt und dann muss der Radiologe die Arterie in der Leiste mit einer Nadel aufsuchen (punktieren) und einen Draht als Führungshilfe in das Gefäß legen. Anschließend legt er über diesen Draht einen dünnen Plastikschlauch (Katheter) in die Bauchschlagader ein. Der Katheter wird über einen langen Führungsdraht über die absteigende Schlagader bis in den Aortenbogen vorgeschoben von wo aus die Gefäße zum Hals sowie zum linken oder rechten Arm abgehen.  Wenn das zu untersuchende Gefäß gefunden ist wird über den Katheter (mehrfach) das Kontrastmittel gespritzt wird.  Vor und während der Kontrastmittelgabe werden Aufnahmeserien mit dem Röntgenapparat angefertigt. Ggf. muss die Position des Katheters mehrfach zwischen den Untersuchungssequenzen geändert werden um alle Gefäße und alle Befunde darstellen zu können.
Während der Kontrastmittelgabe kommt es üblicherweise zu einem kurz anhaltenden Wärmegefühl im untersuchten Areal.

Welche Komplikationen können auftreten?

Die diagnostische Angiographie der hirnversorgenden Gefäße und der Arme ist ein risikoarmes Verfahren. In seltenen Fällen kann es an der Punktionsstelle zu akuten oder  verspäteten Blutungen kommen; es kann sich eine Verbindung (Fistel) zwischen Arterie und Vene bilden; es kann zu chronischen Aussackungen (Aneurysma) der Gefäßwand kommen; es besteht das Risiko einer Nervenverletzung, Veränderungen der Gefäßwand (atherosklerotische Plaques)  können gelöst werden und ins Gehirn, in die Arme oder die Beine oder in die abdominellen Organe abgeschwemmt werden und dort zu Durchblutungsstörungen führen;  es können sich kleine Blutgerinnsel an der Katheterspitze bilden die sich ablösen und ebenfalls zu Durchblutungstörungen führen.
Durch die Kontrastmittelgabe kann es zu den üblichen Komplikationen kommen (siehe dort).

Welche Vorbereitungen sind vor der Untersuchung durchzuführen?

Da bei einer Angiographie eine Arterie angestochen werden soll, muss um Blutungen zu vermeiden, die Funktion des Gerinnungssystemes vor dem Eingriff überprüft werden. Durch das eingespritzte Kontrastmittel können unter anderem die Nieren und die Schilddrüsen geschädigt werden (nähere Informationen zur Kontrastmittelgabe siehe dort). Deshalb müssen vor einer geplanten Angiographie folgende Blutwerte vorliegen:

  • Gerinnungswerte
  • Nierenfunktionswerte
  • Schilddrüsenwerte