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Aortendissektion

Ein Notfall! Wenn Ihre Aorta einreißt

Ihre Aorta (Hauptschlagader) ist das größte Blutgefäß in Ihrem Körper. Sie transportiert das Blut durch den gesamten Rumpf. Ca. 40 von 10.000 Einwohnern erkranken pro Jahr an der Aorta. 

Wenn die inneren Schichten Ihrer Aorta einreißen (Aortendissektion als Fachbegriff), verspüren Sie in der Regel einen heftigen Schmerz im Brustkorb und Rücken. Im Gegensatz zu einem Herzinfarkt, wandert Ihr Schmerz häufig weiter in Richtung Rücken und Bauchraum. Genauso wie beim Herzinfarkt, ist eine schnelle Einlieferung ins Krankenhaus wichtig, um Ihnen so schnell wie möglich helfen zu können. img-fluid

Der erste Schritt: 

Die richtige Diagnostik für Sie

Nach Ihrer Einlieferung in der Notaufnahme, wird zügig Ihre Hauptschlagader und Ihr Herz dargestellt. Häufig erfolgt der erste Eindruck über ein Ultraschall und die Diagnose wird über eine Computertomografie CT gesichert. Bestätigt sich die Dissektion, wird noch in der CT von dem für Sie zusammenkommenden interdisziplinären Team von Expertinnen und Experten entschieden, ob eine Notfalloperation erforderlich wird oder zunächst eine konservative Therapie begonnen werden kann.

Ganz auf Sie abgestimmt: Ihre persönliche lebenslange Betreuung 

Die sofortige Operation! Wann?

Ist Ihre Aorta in Herznähe eingerissen (Typ A Dissektion siehe Bild), oder verlegt die Aorta sich selbst einen Lebenswichtigen Abgang der Aorta (z.B. Darmarterie) so werden Sie sofort operiert. 

Der Konservative Therapiestart

Sind alle Ihre Gefäße gut durchblutet und der Einriss befindet sich ausschließlich in der Absteigenden Aorta (Typ B Dissektion, siehe Bild), so können Sie und das Experten-Team erst einmal durchatmen. Um Ihre Aortenwand so gut wie möglich zu entlasten, wird Ihr Blutdruck zunächst auf einer Überwachungsstation scharf eingestellt  (systolisch < 130 mmHg; diastolisch < 80 mmHg). Zusätzlich erhalten Sie Schmerztherapie, da die verletzte Aorta zunächst sehr schmerzempfindlich ist. 

Die lebenslange Begleitung 

Kurzfristig 

Etwa nach drei Tagen erhalten Sie eine neue Bildgebung in der Computertomografie. Im Bildervergleich kann nun die weitere Therapiestrategie festgelegt werden. 

Ihre Bilder werden nun miteinander verglichen. Hat sich nichts verändert, so bleibt die Behandlung weiter konservativ. Zeigen sich jedoch gefährliche Veränderungen, so wird mit Ihnen ein individuelles Behandlungskonzept besprochen, was sich an den neuesten Leitlinien und den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert.  

Die Folgeuntersuchungen

Nach ca. 6 Wochen steht für Sie das nächste Verlaufs-CT an, egal ob Sie eine Operation erhalten haben oder nicht. Dies können Sie entweder beim Niedergelassen Radiologen Ihres Vertrauens oder über die gefäßchirurgische Hochschulambulanz organisieren. Diese Bilder werden in der interdisziplinären Aortenkonferenz gemeinschaftlich besprochen und das weitere Vorgehen Ihnen daraufhin empfohlen. 

Doch noch eine weitere Operation erforderlich

Wenn Ihre Aortendissektion zum langsamen Wachstum des Aortendurchmessers führt und eine Größe von 6 cm überschreitet, schnell wächst (> 0,5 mm in 6 Monaten) oder die Dissektion bestimmte gefährliche Kriterien aufweist, dann kann eine operative Behandlung nötig werden.

Für eine operative Behandlung werden Sie im Hessischen Aortenzentrum zunächst genauer an Herz, Niere und Lunge untersucht. Nachdem das Team so Ihre Belastungsfähigkeit genauer kennen gelernt hat, wird eine für Sie individuell zusammengestellt Therapie vorgeschlagen. Egal ob es sich dabei um offen chirurgische Verfahren mit oder ohne Herz-Lungen-Maschine, um Schlüsselloch-Techniken oder eine Kombination aus diesen Verfahren handelt, befinden Sie sich im Hessischen Aortenzentrum, um die Operation herum, in sicheren Händen. 

Noch Fragen?

Wenn Sie noch offenen Fragen haben, vereinbaren Sie gerne einen Termin in unserer gefäßchirurgischen Hochschulambulanz.