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Schaufensterkrankheit

Wenn die Beine zum Stehenbleiben zwingen

Blutgefäße sind die „Versorgungsbahnen“ Ihres Körpers. Sie vernetzen Ihr Herz mit Ihrem gesamten Körper und liefern diesem über das Blut die lebensnotwendigen Nährstoffe zum Leben. 

Wenn Sie an der Schaufensterkrankheit leiden, ist die Durchblutung Ihrer Beine gestört. Es kommt zu wenig Blut in Unterschenkel und Fuß an. Zu wenig Blut führt zum Mangel an Sauerstoff. Ohne Sauerstoff verkrampft sich Ihre Muskulatur und schon empfinden Sie heftige Schmerzen.  Diese lassen dann leider erst wieder nach, wenn Sie sofort stehen bleiben. Damit dies den anderen Menschen nicht auffällt, schauen Sie dann interessiert in ein Schaufenster oder auf etwas anderes vermeidlich Spannendes. Daher hat die Erkrankung umgangssprachlich ihren Namen „Schaufensterkrankheit“!

Wer ist daran schuld

Ihre Gefäße können im Laufe Ihres Lebens erkranken, sich verengen oder gar verschließen (Gefäßverengung = Arteriosklerose). Wenn das bei Ihnen der Fall ist, kommt nicht mehr genug Blut am Ende Ihrer Leitungsbahn an. Ähnlich wie bei einem Gartenschlauch der abgeknickt und die Blumen nicht mehr ausreichend wässern kann. Mit zu wenig Wasser vertrocknen die Blumen, mit zu wenig Blut die Zehen. 

Wir sind für Sie da

Unbehandelt kann Ihre Schaufensterkrankheit sich weiter verschlimmern und zu starken Schmerzen in Ruhe und offenen Wunden führen. Ihre Zehen sind einer Amputation plötzlich gefährlich nah. 

Wenn Sie wissen wollen, was man bei Ihrer Schaufensterkrankheit (peripheren arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)) tun kann, vereinbaren Sie gerne einen Termin in der gefäßchirurgischen Hochschulambulanz.

Der Erste Schritt: Der individuelle Blick auf Ihre Gefäße

Fragen wie: 

  • Wie weit können Sie Schmerzfrei laufen?
  • Wann haben Sie Schmerzen, beim Liegen, Laufen oder Sitzen?
  • Wie verhält sich der Schmerz, wenn Sie stehen bleiben?
  • Haben Sie eine nicht heilende Wunde am Bein?
  • Gibt es dunkle Stellen am Fuß? 

Geben ersten Aufschluss über das Stadium Ihrer Erkrankung.

Im Anschluss werden Sie untersucht. 

  • Pulse Ihrer Füße
  • Blutdrücke Ihrer Arme und Beine
  • Spezieller Individueller Ultraschall Ihrer Beingefäße
  • Ggf. Inspektion und Fotodokumentation Ihrer Wunden
  • Ggf. wird noch eine weitere Gefäß-Bildgebung (CT oder MRT Angiographie) für Sie organisiert

Nach individueller Beratung, erhalten Sie dann eine auf Sie persönlich abgestimmte Therapie-Empfehlung.

Ganz auf Sie abgestimmt: Ihre persönliche Behandlung

Der konservative Weg

Ist Ihre Haut noch heil und Sie kommen noch einiger Maßen in Ihrem Alltag zurecht, kann ein konservativer Therapie-Versuch gestartet werden. 

Flankiert von Medikamenten:

  • um den Blutdruck auf normale Werte einzustellen (systolisch < 130 mmHg, diastolisch < 80 mmHg) 
  • um Ihre Blutfettwerte zu optimieren, 
  • um Ihre Blutplättchen vom übermäßigen Kleben abzuhalten 

steht ein gezieltes Gehtraining auf Ihrer Tagesordnung. Mit diesem Training schüttet Ihre Muskulatur Botenstoffe aus, um neue Gefäße zu bilden und kleinere Gefäße zu vergrößern. Kollateralen-Bildung nennt man diese Vorgang.

RAUCHEN SOFORT STOPPEN

ist für Sie natürlich selbstverständlich.

Der operativ/interventionelle Weg

Ergänzend zur konservativen Therapie, kann eine individuell operative Behandlung für Sie angezeigt sein. 

Ist Ihre Haut schon offen, Ihr Fuß schon bedroht oder Ihre Gehstrecke nur noch sehr kurz, so kann ergänzend zu Ihrer konservativen Therapie, Ihre individuelle operativ bzw.  interventionelle Therapie geplant werden. 

Für Ihre individuelle Therapie steht Ihnen ein sehr breites Behandlungsspektrum aus einer Hand zur Verfügung. Zum einen, stehen Ihren die klassischen gefäßchirurgischen Behandlungswege, wie das Ausschälen Ihrer erkrankten Arterie oder das überbrücken eines Ihrer verschlossenen Gefäßabschnitte mit einem Bypass zur Verfügung. Zum anderen, werden modernste Techniken nach neuestem Stand der Wissenschaft eingesetzt, um Ihre Gefäße mit Drähten, Fräsen, Stoßwellen, Ballons und ggf. auch Stents wieder durchgängig zu machen. 

Weiterhin gut versorgt

Da die arterielle Gefäßerkrankung immer wieder Probleme bereiten kann, sollten Ihre Gefäße einer regelmäßigen „Inspektion“ unterzogen werden. Hierzu sollten Sie regelmäßig, mindestens ein mal im Jahr, Ihren niedergelassenen Angiologen oder alternativ die gefäßchirurgische Hochschulambulanz aufsuchen. Durch das frühzeitige Erkennen einer neuen Problematik, kann ggf, behandelt werden, bevor ein größerer Schäden an Ihren Extremitäten entsteht.