MRT des Abdomens
Was ist eine Abdomen-MRT?
Eine Kernspintomographie (MRT) des Abdomens, d.h. des Bauchraums, ist eine Untersuchung bei der mit Hilfe eines starken Magnetfeldes Bilder von den Organen des Bauchraumes angefertigt werden. Prinzipiell können mit dieser Technik alle Bauchorgane zeitgleich untersucht werden. Um jedoch die Stärken der MRT voll ausnutzen zu können ist es notwendig, die Untersuchung der jeweiligen Fragestellung anzupassen. Gezielte Fragestellung ermöglichen es neben einer anatomischen Darstellung besondere Verfahren wie die Diffusionsbildgebung oder Spektroskopie einzusetzen. Zusammen mit der Anwendung besonderer Kontrasttechniken wird damit eine Gewebecharakterisierung auf zellulärer und zum Teil molekularer Ebene möglich.
Für die Untersuchung spezieller Bereiche des Bauches, wie z.B. des Magen-Darm-Traktes (siehe MRT-Sellink) oder der Gallenwege ist oftmals eine spezielle Vorbereitung notwendig.
Wann ist eine MRT des Abdomens erforderlich
Die MRT des Abdomens wird häufig als ergänzende Untersuchung durchgeführt, wenn der Verdacht auf eine Erkrankung des Bauchraums vorliegt, bei der eine Computertomographie oder eine Ultraschalluntersuchung unzureichend sind, oder sich aus anderen Untersuchungen, wie z.B. einer Ultraschalluntersuchung, weiterführende Fragen ergeben.
Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Untersuchung des Bauchraums, wenn der Einsatz von Röntgenstrahlung wie bei der CT nicht zu empfehlen ist, wie zum Beispiel während der Schwangerschaft oder bei Kindern.
Eine besondere Stärke der MRT liegt in der Möglichkeit, flüssigkeitsgefüllte Strukturen wie Gallenwege, den Gang der Bauchspeicheldrüse oder die ableitenden Harnwege darzustellen. Auch Störungen der Gewebearchitektur und der Zellwände lassen sich mit der Kernspintomographie darstellen.
Was sind häufige Fragestellungen für die Durchführung einer Abdomen-MRT?
Häufige Fragen betreffen Erkrankungen der Leber und der Bauchspeicheldrüse. Sowohl gutartige Erkrankungen wie Entzündungen und Steinerkrankungen als auch bösartige Tumore dieser Organe werden mit der Kernspintomographie erkannt. Auch gut- und bösartige Erkrankungen der Nieren, der Nebennieren und der ableitenden Harnwege können diagnostiziert werden. Die MRT ist dabei besonders wichtig zur Planung von chirurgischen Behandlungen als auch zur Überwachung des Behandlungserfolges nach Operationen oder medikamentöser Therapie. Als Besonderheit können mit dieser strahlenfreien Technik auch Patienten mit einem erhöhten Krebsrisiko, z.B. bei familiär gehäuft auftretendem Bauchspeicheldrüsenkarzinom oder M. Hippel-Lindau überwacht werden.
Neben den genannten Organen kann insbesondere auch der Magen-Darm-Trakt mit der MRT untersucht werden. In Erweiterung konventioneller diagnostischer Verfahren einschließlich der Endoskopie wird mit dieser Technik auch die Darmwnad direkt dargestellt. Damit lässt sich besonders gut die Ausdehnung und Aktivität chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (M. Crohn, Colitis ucerosa) feststellen. Zur Diagnostik des Magen-Darm-Trakts bedarf es in der MRT spezieller Vorbereitungsmaßnahmen, um aussagekräftige Bilder erstellen zu können.