MRT des Bewegungsapparates
Welchen Nutzen hat die Kernspintomographie in der Untersuchung von Gelenken, Knochen und Muskeln?
Die Kernspintomographie (MRT) ist die einzige Untersuchungstechnik, mit der alle Strukturen eines Gelenks, d.h. sowohl Knochen als auch Weichteile wie Bandstrukturen, Sehnen, Knorpel oder Gelenkflüssigkeit innerhalb einer einzigen Untersuchung nicht-invasiv dargestellt werden können. Diese strahlenfreie Technik zeigt Strukturen von weniger als einem Millimeter mit einem sehr guten Bildkontrast. Die MRT wird eingesetzt, wenn für eine Behandlungsentscheidung mehr oder andere Informationen benötigt werden, als Röntgen-, Ultraschall- oder CT-Untersuchungen liefern können. Die MRT hilft unter anderem, Gelenkverletzungen (z.B. Kreuzbandriss, Meniskusverletzung), Knochenentzündungen (Osteomyelitis) oder Knochentumore zu diagnostizieren, Operationen vorzubereiten und Behandlungsergebnisse zu kontrollieren. Neben dem Knochen ist auch die genaue Beurteilung der Weichteile (z.B. Muskulatur) ist eine Domäne der MRT, da sie eine gute Gewebecharakterisierung ermöglicht und viele krankhafte Veränderungen früh erkennen kann.
Welche Körperregionen können untersucht werden?
Mit der MRT können alle Gelenke, Knochen und Muskeln des Körpers untersucht werden. Neben der gezielten Untersuchung einzelner Gelenke oder Muskelgruppen bieten wir Spezialuntersuchung wie die Ganzkörper-Muskel-MRT, oder Arthrographien (spezielle Gelenkuntersuchung) sowie dynamische Untersuchungen, d.h. Funktionsuntersuchungen in Bewegung (z.B. Kiefergelenke) an.
Ist für die Untersuchung eine Kontrastmittelgabe notwendig?
Je nach Fragestellung kann eine intravenöse Kontrastmittelgabe erforderlich sein. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Entzündungen oder Tumore gesucht werden. Auch nach Operationen kann dies notwendig sein. Bei Fragen nach akuten Verletzungen des Bewegungsapparats ist meistens keine Kontrastmittelgabe erforderlich.
Für spezielle Fragestellungen ist es erforderlich, vor einer MRT Kontrastmittel direkt in das Gelenk - zum Beispiel Hüft- oder Schultergelenk - zu injizieren. Diese Untersuchung wird Arthrographie genannt und liefert die bestmögliche bildgebende Darstellung des Gelenkinneren. Dieser Eingriff wird von erfahrenen Ärzten unter sterilen Bedingungen in lokaler Betäubung durchgeführt.
MRT (T1, coronar) vom Kniegelenk Normalbefund
MRT (T1, cornar) der Schulter Normalbefund