Identifizierung von miRNAs in Glioblastomen
(Prof. Nimsky, Prof. Bartsch)
Bis heute wird die Diagnose vor der klinischen Behandlung, aber auch die Überwachung des Therapieverlaufs beim Glioblastom hauptsächlich bildgebend mittels Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt. Neben diesen aufwändigen und entsprechend teuren Verfahren können, insbesondere im Verlauf der Therapie relevant, Veränderungen erst detektiert beurteilt werden, wenn diese sich manifestiert haben und auf makroskopischer Ebene erkennbar werden. Um möglichst frühzeitig in den Prozess eingreifen zu können sind daher neue Ansätze zur Früherkennung dieser Tumor bzw. zur Überwachung des Krankheitsverlaufs und Früherkennung von progressiven Veränderungen dringend notwendig. Eine potentielle Möglichkeit der frühzeitigen Erkennung von Veränderungen im Rahmen der Tumorentstehung aber auch insbesondere im Krankheitsverlauf ist die Untersuchung microRNAs (miRNAs). miRNAs sind kleine nicht-kodierende RNAs, die die Genexpression auf posttranskiptioneller Ebene regeln und bei vielen physiologischen und pathologischen Prozessen (z.B. Zellproliferation, Differenzierung, Invasion) eine Rolle spielen. Die miRNA Expression ist dabei gewebespezifisch, Expressionsraten verändern sich bei Krebs oder anderen Erkrankungen und können so wertvolle Hinweise auf Veränderungen geben. Da sich miRNAs im Blutserum bzw. Blutplasma nachweisen lassen könnten sie als potentielle Biomarker im Rahmen der klinischen Diagnostik und Verlaufskontrolle leicht eingesetzt und etabliert werden. So könnte diese Methode neben der radiologischen Diagnostik eine effiziente Möglichkeit darstellen den Krankheitsverlauf engmaschig zu kontrollieren, und bei Auffälligkeiten weiterführende (radiologische) Diagnostik einzubinden. Ob dies auch für die Identifikation und insbesondere die Überwachung des Krankheitsverlaufs bei hochgradigen Hirntumoren wie dem Glioblastom zuverlässig gelingt, soll in diesem Projekt untersucht werden. Dazu sollen hier Blutproben von Glioblastom-Patienten (histopathologisch gesicherte Diagnose) ab dem Zeitpunkt der Verdachtsdiagnose bis zum Ende aller Therapiemöglichkeiten regelmäßig gesammelt und analysiert werden.