MMPs in Hypophysen-Adenomen
(Prof. Nimsky, Prof. Bartsch, Dr. Völlger)
Hypophysenadenome gehen mit den Risiken der Hypophysenunterfunktion, der autonomen Hormonproduktion und der Schädigung der Hirnnerven II-VI einher. Symptomatische und wachsende Hypophysenadenome bedürfen daher einer Behandlung. Invasive und rezidivierende Hypophysenadenome können chirurgisch nicht immer vollständig entfernt werden. Die Bestrahlung solcher Tumoren birgt die Gefahren der Tumorinduktion und der Schädigung von Nachbargewebe. Die Möglichkeit einer medikamentösen Therapie von Hypophysenadenomen ist abhängig von den im Tumor exprimierten Hormonen bzw. Rezeptoren und ist daher beschränkt auf bestimmte Tumorentitäten, nämlich Prolaktinome und Wachstumshormon-produzierende Tumoren. Weitere chemotherapeutische Optionen zur Behandlung von Hypophysenadenomen sind somit notwendig. Es gibt aus eigenen Vorarbeiten und in der wissenschaftlichen Literatur Hinweise darauf, dass selektive Estrogenrezeptormodulatoren (SERM) die Proliferation von Hypophysenadenomzellen hemmen, und dass die Migration und Invasion von Hypophysenadenomzellen abhängig ist von Metalloproteasen der „A Disintegrin and Metalloprotease“ (ADAM) – Familie. Das hier beantragte Projekt soll den Einfluss von SERM und eines selektiven ADAM-Inhibitors auf Proliferation, Migration und Invasion Hypophysenadenomzellen in vitro untersuchen. Die hieraus resultierenden Erkenntnisse sollen die Grundlage für eine verbesserte Chemotherapie und Diagnostik von Hypophysenadenomen bilden.