Praenatale Hydronephrose
Eine Aufweitung des Nierenbeckes (Hydronephrose) wird häufig, bei 2-5% der Kinder während der pränatalen Vorsorge-Ultraschalluntersuchung (Pränataldiagnostik) diagnostiziert. Die Ursachen können vielfältig sein und reichen von einfachen Engstellen im Bereich des oberen, oder unteren Harntraktes (Ureterabgangsstenose, Uretermündungsstenose, Harnröhrenklappen bei Jungen), über sekundäre Aufweitungen im Rahmen eines sog. vesikoureteralen Refluxes bis zu hoch komplexen Krankheitsbildern (Kloakalfehlbildungen, Doppelnieren, Fehlanlagen der Nieren). In den meisten Fällen ist die pränatal diagnostizierte Hydronephrose aber harmlos. 50-70% der Kinder bedürfen keiner weiteren Therapie. In vielen Fällen kann die genaue Ursache bereits im pränatalen Ultraschall festgestellt werden. Ob die Hydronephrose behandlungsbedürftig ist, lässt sich erst nach der Geburt nach verschiedenen Untersuchungen festlegen. Es besteht keine Indikation für eine vorzeitige Entbindung. Zusammen mit unseren Kollegen aus der Pränataldianostik (Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe) und pädiatrischen Nephrologie beraten wir sie gerne.
Nähere Informationen zu den einzelnen Krankheitsbildern und der notwendigen Diagnostik und Therapie erhalten sie unten:
Uretermündungsstenose
Literatur
Obermayr F, Fuchs J. Was gibt es neues in der Kinderurologie. Jahresband 2014 – Was gibt es neues in der Chirurgie – Berichte zur chirurgischen Weiter- und Fortbildung.