Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG
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Koronardiagnostik und -therapie

Invasive Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Herzklappen und Herzkammern. Wir wenden sämtliche moderne Techniken der interventionellen Kardiologie an, inklusive Implantation modernster medikamentenbeschichteter Stentsysteme, Anwendung von Druckdrahttechnologie mit Messung der fraktionellen Flussreservemessung (FFR), intrakoronarer Bildgebung mit optischer Kohärenztomographie (OCT), Rotablation, Behandlung von chronischen Gefäßverschlüssen (CTO), Hochrisiko-Koronarinterventionen unter Einsatz von implantierbaren Herzunterstützungssystemen.

Koronardiagnostik (Koronarangiographie)

Die Koronarangiographie ist ein etabliertes, bildgebendes Verfahren zur Darstellung der Herzkranzgefäße (Koronararterien). Sie wird eingesetzt, um Verengungen oder Verschlüsse der Gefäße zu erkennen – häufige Ursachen für Brustschmerzen oder Herzinfarkte.

Über einen kleinen Zugang, meist in der Leiste oder am Handgelenk, wird ein dünner Katheter bis zum Herzen vorgeschoben. Nach Gabe eines Kontrastmittels können die Herzkranzgefäße unter Röntgendurchleuchtung sichtbar gemacht und gezielt beurteilt werden.

Die Untersuchung erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung und dauert meist nicht länger als 30 Minuten. Bei Bedarf kann direkt im Anschluss eine Ballonerweiterung (PTCA) oder Stentimplantation erfolgen.

IVUS – Intravaskulärer Ultraschall

Ein spezieller Ultraschallkatheter ermöglicht hochauflösende Bilder direkt aus dem Gefäßinneren. Damit lassen sich Plaques und die Gefäßwandstruktur exakt beurteilen und die Platzierung von Stents optimieren.

FFR – Fraktionierte Flussreserve

Die FFR ist ein funktionelles Verfahren zur Beurteilung der hämodynamischen Relevanz einer Gefäßverengung. Über einen Druckdraht wird der Druck vor und nach der Stenose gemessen. Ein FFR-Wert unter 0,80 weist auf eine behandlungsbedürftige Einschränkung der Durchblutung hin.

PCI – Perkutane Koronarintervention

Die perkutane Koronarintervention (PCI), auch Ballondilatation oder Stentimplantation genannt, ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung verengter oder verschlossener Herzkranzgefäße. Über einen dünnen Katheter, der in der Regel über die Leisten- oder Handgelenksarterie eingeführt wird, wird ein Ballon zur Engstelle im Gefäß vorgeschoben. Nach der Aufweitung der Engstelle kann ein Stent eingesetzt werden, um das Gefäß langfristig offen zu halten.

Rotablation

Bei stark verkalkten Gefäßverengungen reicht eine einfache Ballondilatation häufig nicht aus. Die Rotablation nutzt einen mikrofeinen, rotierenden Diamantbohrer, um Kalkablagerungen präzise zu entfernen. Dies ermöglicht eine sichere und effektive Vorbereitung der Läsion für eine nachfolgende Stentimplantation.

Vorteile:
- Effektive Behandlung hochgradig verkalkter Gefäße
- Schonung des umliegenden Gewebes
- Erhöhte Sicherheit bei komplexen Interventionen

Intravaskuläre Lithotripsie (Stoßwellentherapie)

Mittels Druckwellen werden harte Verkalkungen innerhalb der Gefäßwand gezielt aufgebrochen, ohne das Gewebe zu schädigen. Das Verfahren eignet sich besonders bei tiefsitzenden oder komplexen Kalkablagerungen.

Vorteile:
- Gewebeschonend und temperaturneutral
- Sicher bei komplexen Stenosen
- Ermöglicht nachfolgende Stentimplantationen

Protected PCI

Bei Patienten mit hohem Risiko, z. B. eingeschränkter Herzfunktion oder komplexer Koronaranatomie, kann eine vorübergehende mechanische Herzunterstützung – z. B. mit der mikroaxialen Impella-Pumpe – während der PCI eingesetzt werden. Dies erhöht die Sicherheit und Stabilität während des Eingriffs.