Thrombektomie (Schlaganfalltherapie)
Der ischämische Schlaganfall, auch Hirninfarkt genannt, ist die häufigste Form des Schlaganfalls mit ca. 150.000 Fällen pro Jahr in Deutschland.
Ursache ist ein Verschluß der hirnzuführenden oder im Gehirn gelegenen Arterien.
Patienten, bei denen der Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, müssen so schnell als möglich in einer Klinik behandelt werden, um den Schaden am Gehirn so gering wie möglich zu halten.
Primär wird ein Patient, bei dem in der Computertomographie ein Schlaganfall bestätigt wurde, mittels intravenöser Lysetherapie behandelt, um den Verschluß der Arterie aufzulösen.
Handelt es sich jedoch um einen Verschluß einer großen Arterie oder ist der Beginn des Schlaganfalls länger als 4 Stunden her, kann die verschlossene Arterie über ein minimal-invasives Katheterverfahren mittels eines Stent-Retrievers (Thrombektomie) wieder eröffnet werden.
Die Thrombektomie ist der standardmäßigen intravenösen Lysetherapie bei Verschluß einer großen Arterie bzw. bei einem bis 24 Stunden zurückliegendem Schlaganfall laut einer holländischen Studie aus 2014 bzw. einer internationalen Studie aus 2018 überlegen.
Das Ergebnis der Thrombektomie wird von unterschiedlichen Faktoren, wie z.B. Lokalisation, Größe und Zusammensetzung des Gefäßverschlusses beeinflußt.
Der wichtigste Faktor ist jedoch die Zeit, die vom Beginn des Schlaganfalls bis zur Wiedereröffnung des Gefäßes vergeht.
Jeder Schlaganfall ist daher ein Notfall!