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Hörstörungen bei Kindern

Neugeborenen-Hörscreening und Follow-Up
Subjektive und objektive Hördiagnostik
Einleitung der Rehabilitation therapiepflichtiger Hörstörungen (Hörgeräteversorgung, Cochlear Implant (CI)-Versorgung im Rahmen des CI-Zentrums Mittelhessen, Frühförderung)

Die Pädaudiologie beschäftigt sich mit der Diagnostik und Bewertung der Hör- und Sprachentwicklung bei Kindern. Eine normale Hörfähigkeit ist eine wichtige Voraussetzung für den Spracherwerb. Je früher daher eine Hörstörung erkannt und therapiert wird, desto besser sind die Entwicklungschancen.  Bleiben mittel- und hochgradige Hörstörungen verborgen, ergeben sich für die betroffenen Kinder alltagsrelevante Beeinträchtigungen. Sie reagieren nicht adäquat auf Ansprache oder Aufträge, was häufig von Eltern und Lehrern als Trotz oder Verweigerung missinterpretiert wird.

Es gibt unterschiedliche Arten von Schwerhörigkeiten: Wenn Schallaufnahme und -weiterleitung durch Erkrankungen im Außen- und Mittelohr beeinträchtigt sind, dann liegt eine Schallleitungsschwerhörigkeit vor. Diese Art der Hörstörung ist durch einen quantitativen Hörverlust gekennzeichnet, der mittels medikamentöser oder operativer Maßnahmen therapiert werden kann (z. B. bei Mittelohrentzündungen).

Handelt es sich um eine Störung im Bereich des Innenohrs, ist die Funktion der Haarzellen gestört und wird als Schallempfindungsschwerhörigkeit bezeichnet. Die Folge ist ein quantitativer und qualitativer Hörverlust, was dazu führt, dass der Schall nicht nur leiser wahrgenommen wird, sondern dass im Innenohr die Schallverarbeitung verzerrt und gestört abläuft. Diese Art der Schwerhörigkeit kann bei angeborener Störung nicht medikamentös behandelt werden und ist eine permanent bestehende Behinderung. Für Gehörlose und hochgradig Schwerhörige besteht allerdings die Möglichkeit einer Cochlea-Implantation (CI).

Unter einer auditorischen Neuropathie wird eine Hörstörung beschrieben, bei der eine intakte Innenohrfunktion vorliegt, aber die Hörnervenbahn eine gestörte Weiterleitung akustischer Information aufweist. Charakteristisch für diese zentrale Hörstörung ist die Beeinträchtigung der Lautdifferenzierung, der Lokalisation der Richtung des Schallereignisses und der Störschallunterdrückung. Dies wirkt sich ungünstig auf das Verstehen von Sprache aus, besonders wenn viele Nebengeräusche vorliegen. Im Verhältnis zur Schallleitungsschwerhörigkeit und Innenohrschwerhörigkeit sind auditorische Neuropathien sehr selten.

Bei Unsicherheiten hinsichtlich des Hörvermögens Ihres Kindes sollte rechtzeitig eine Hördiagnostik erfolgen. 

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