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Patienteninformation Mediastinum (Mittelfell)

Was ist das Mediastinum?

Als Mediastinum wird der Raum zwischen Brustbein und Brustwirbelsäule bezeichnet. Zur Seite hin wird dieser Raum von den beiden Lungen begrenzt. Den Abschluss des Mediastinums zum Bauch hin bildet das Zwerchfell, währenddessen der Abschluss dieses Raumes zum Hals relativ fließend ist. So kann etwa die Schilddrüse vom Hals aus weit in das Mediastinum reichen.

Die wichtigsten Organe im Mediastinum sind:

  • Herz und große Blutgefäße
  • Speiseröhre
  • Luftröhre mit Hauptbronchien
  • große Lymphbahnen und Lymphknoten
  • Nerven
  • Thymusdrüse
  • Mediastinaltumoren

Aus dieser Vielzahl von Organsystemen ergibt sich eine Vielzahl von möglichen gut- und bösartigen Tumoren. Insgesamt sind Mediastinaltumoren selten. Die Lokalisation der verschiedenen Tumoren hängt auch mit dem Alter des Patienten zusammen. Bei Kindern gehen die Tumore häufig von den Nervensträngen aus, bei Erwachsenen hingegen handelt es sich oft um Lymphome oder Thymome. Seltenere Tumoren sind zum Beispiel Keimzelltumoren. Auch gutartige Zysten können im Mediastinum vorkommen. Die meisten Mediastinaltumoren treten zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf.

Typische Beschwerden für Mediastinaltumoren gibt es nicht. Sehr große Raumforderungen können Schluckbeschwerden, Atemnot und Reizhusten, Heiserkeit oder Schmerzen hervorrufen. Häufig werden diese Tumoren jedoch zufällig im Rahmen von Röntgenuntersuchungen diagnostiziert
Die Behandlung eines Mediastinaltumors hängt von seinen besonderen Eigenschaften je nach Art des Tumors ab. Die überwiegende Zahl der Tumoren wird primär operativ im Rahmen eines diagnostisch-therapeutischen Eingriffs entfernt. Der operative Zugang richtet sich nach der Lage des Tumors. Auch minimal-invasive Eingriffe (Mediastinoskopie) stellen oft eine sinnvolle Option dar. Maligne Lymphome, Keimzelltumoren oder Metastasen machen häufig einen diagnostischen Eingriff zu Diagnosesicherung erforderlich. Ansonsten stehen hier Therapiemaßnahmen wie Bestrahlung oder Chemotherapie im Vordergrund.

Mediastinoskopie

Bei einer Mediastinoskopie wird der zwischen den Lungenflügeln gelegene Mittelfellraum minimal-invasiv untersucht. Der endoskopische Eingriff findet in Vollnarkose statt. Es wird zunächst ein kleiner Hautschnitt oberhalb des Brustbeins vorgenommen. Dort führt der Operateur nun ein spezielles optisches Instrument (Mediastinoskop) hinter dem Brustbein und vor der Luftröhre ein. So kann jetzt das Mediastinum exploriert und Gewebeproben oder Tumoren können entnommen werden. Die Mediastinoskopie kann also eine Methode zur Diagnosesicherung, jedoch auch einen therapeutischen Eingriff zur Tumorentfernung darstellen.