Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG
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mögliches Strahlenrisiko

Medizinisch technologisches und ärztliches Personal der Radiologie wenden ionisierende Strahlung in der Medizin an. Die Strahlenexposition von Personal und ein damit eventuell verbundenes Gesundheitsrisiko unterliegen anderen Richtlinien als die, die bei der Strahlenanwendung beim Patienten gelten. Medizinisches Personal befindet sich bei radiologischen Untersuchungen außerhalb des primären Strahlenganges. Je nach Art der Untersuchung ist allerdings mit einer Streustrahlung in niedriger Dosis zu rechnen. Werden die Vorschriften des Strahlenschutzes beachtet, kann das Risiko einer Schädigung des Organismus bzw. der Erbanlage praktisch vernachlässigt werden. Bei Untersuchungen in der Nuklearmedizin ist das Personal einer sehr geringen Strahlung ausgesetzt, die aus dem Patienten auftritt. Auch hier ist die Dosis so niedrig, daß Schädigungen praktisch ausgeschlossen werden können. Der Gesetzgeber erlaubt, basierend auf Empfehlungen der Strahlenschutzkommission, daß das Personal gewissen niedrigen Dosiswerten einmalig, jährlich bzw. im gesamten Berufsleben ausgesetzt sind. Die Einhaltung dieser Grenzwerte wird durch persönlich zu tragende Dosismeßgeräte protokolliert und überwacht.
Zum einzelnen:

  1. In der Strahlentherapie erhalten die Patienten die höchsten Strahlendosen. Eine mögliche Gefährdung des medizinischen Personals besteht nicht, da das Personal außerhalb des Bestrahlungsraumes arbeitet und von den Strahlen abgeschirmt ist.
  2. In der Nuklearmedizin werden radioaktive Substanzen in den Körper eingebracht und Messungen am Patienten vorgenommen. Hierbei ist das medizinische Personal einer sehr geringen Strahlendosis ausgesetzt. Werden die Strahlenschutzvorschriften eingehalten, ist eine mögliche Schädigung nahezu ausgeschlossen.
  3. In der radiologischen Diagnostik werden Verfahren angewandt, die mit ionisierender Strahlung arbeiten wie Computertomographie und Projektionsradiographie und Verfahren ohne ionisierende Strahlung wie die Kernspintomographie und die Sonographie. Bei einer der heute am häufigsten angewandten radiologischen Bilddiagnostik, der Computertomographie, ist das Personal keiner Strahlendosis ausgesetzt, da es sich während der Untersuchung außerhalb des Untersuchungsraums aufhält. Eine sehr geringe Dosis kann radiologisches Assistenzpersonal allenfalls bei Untersuchungen erhalten, bei denen mit Röntgendurchleuchtung gearbeitet wird (Angiographie). Werden wiederum die Strahlenschutzvorschriften eingehalten, ist ein relevantes Risiko ebenfalls nahezu ausgeschlossen.

Die in der Laienpresse gelegenlich geschürten Zweifel an der Wirksamkeit von Strahlenschutzmaßnahmen sind nicht berechtigt. Eine Ausbildung im radiologischen Bereich kann eine künftige vielseitige und interessante Tätigkeit verknüpft mit faszinierenden Entwicklungsmöglichkeiten und einem berufsrechtlich gesicherten hohen Sicherheitsstandard am Arbeitsplatz anbieten. Jeden, der sich zu diesem Beruf hingezogen fühlt, kann man nur ermutigen, sich dieser fundierten Ausbildung zu unterziehen.
Als MTR Schüler(in) lernen Sie, mit Röntgen und anderer Strahlung umzugehen, unnötige Strahlendosis für Patienten und Personal zu vermeiden, und können einen wichtigen Beitrag für moderne medizinisch radiologische Anwendungen leisten. In einer Welt, in der nichts risikofrei zu haben ist, suchen wir verantwortungsbewußte junge Menschen, die gern den Dienst am Kranken mit profundem Verständnis für physikalische Zusammenhänge verknüpfen wollen.

Prof. Dr. Dr. Bauer
(ehemaliger Direktor der Klinik für Nuklearmedizin und
ehemaliger Ärztl. Leiter der MTRA-Schule (bis 09/2011))