Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG

Patienteninformation Periphere arterielle Verschlusskrankheit

(im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Schaufensterkrankheit, Raucherbein, diabetische Fußkrankheit bekannt)

Beschwerdebild:
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit beginnt häufig mit dem Erscheinungsbild der so genannten Schaufensterkrankheit. Durch Engstellen oder Verschlüsse von Gefäßen kommt nicht genügend Blut in die Beine. Dies führt beim Laufen zu Schmerzen in den Waden. Die Schmerzen sind so heftig, dass die Patienten stehen bleiben müssen. Die Einschränkung der Gehstrecke kann eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität bedeuten. Die Patienten können häufig ihren gewohnten beruflichen und freizeitlichen Aktivitäten nur noch sehr eingeschränkt oder gar nicht mehr nachgehen.

In den fortgeschrittenen Stadien kann es auch zu heftigen Schmerzen in Ruhe oder im Liegen kommen. Ferner kann es dazu kommen, dass Verletzungen nicht abheilen oder sogar offenen Stelle am Bein von alleine auftreten oder gar Zehen schwarz werden und absterben.

Risikofaktoren:
Es gibt verschiedene Risikofaktoren für diese Erkrankung, die in unserer Klinik regelhaft erfasst werden.
Anerkannte Risikofaktoren sind:

  • Rauchen
  • hohe Blutfette (LDL-Cholesterin)
  • Diabetes mellitus (Blutzuckererkrankung)
  • hoher Blutdruck
  • Fettleibigkeit
  • Erhöhung des Homocysteinspiegels (eine Aminosäure die sonst in geringem Maße regelhaft im Blut zu finden ist) im Blut

Untersuchungsmöglichkeiten:
Ultraschall, konventionelles Röntgen, Computertomographie und Magnetresonanztomographie.
Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht allerdings die Darstellung der Gefäße mit Kontrastmittel (Angiographie). Diese kann auch im Rahmen einer Computertomographie oder einer Magnetresonanztomographie erfolgen. Dort sind dann die Engstellen der Gefäße gut darstellbar und die Therapie kann geplant werden.

Behandlungsmöglichkeiten:
Die Behandlung ist eine Herausforderung mehrerer Disziplinen, sowohl der Gefäßchirurgie als auch der interventionellen Radiologie und der Inneren Medizin. Dies zu gewährleisten, haben wir ein Gefäßzentrum eingerichtet, in dem alle Disziplinen gemeinschaftlich den Patienten betreuen.

Was kann der Patient dazu beitragen?
Die oben aufgeführten Risikofaktoren abstellen oder gut einstellen:

Risikofaktor

Was kann ich tun?

Rauchen

sofort aufhören zu rauchen

hohe Blutfette

cholesterinarm ernähren und eventuell nach Rücksprache mit einem Arzt ein Medikament zur Senkung der Blutfette einnehmen.

Diabetes mellitus

Optimierung der Blutzuckerwerte

hoher Blutdruck

Blutdruck unter 140 mmHg senken

Fettleibigkeit

Gewicht abnehmen

Erhöhung des Homocysteinspiegels  Tägl. 1 Glas Multivitaminsaft trinken

Ein spezielles Gehtraining kann die Neubildung von Gefäßen anregen. In diesem Gehtraining sollte man immer nur soweit laufen, dass keine Schmerzen entstehen. Also wenn nach ca. 50 m die Beschwerden in den Beinen beginnen, sollte immer schon nach 40 m eine Pause von einer Minute eingelegt werden. Für dieses Gehtraining sollte man sich mindestens eine halbe Stunde pro Tag reservieren.

Womit können wir Ihnen helfen?
Angepasst an die Art des Verschlusses oder der Einengung und die Stelle (Beckengefäß, Oberschenkelgefäß oder Unterschenkelgefäß) stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um diese zu behandeln. Örtliche kurzstreckige Engstellen oder Verschlüsse einer Arterie können ausgeschält und mit einer Gefäßerweiterungsplastik erweitert, oder mit einem Ballon aufgedehnt und zusätzlich mit einem Stent (Röhrchen, welches das Gefäß offen hält) behandelt werden. Langstreckig verschlossene Gefäße können mit einem Bypass überbrückt werden. In sogenannten Hybrid-Operationen werden diese Techniken auch miteinander kombiniert.