Herztransplantationen
Klinik f. Herz-, Kinderherz- u. Gefäßchirurgie
UKGM Giessen
(Leiter: Prof. Dr. med. A. Boening)
In der heutigen Zeit können mittels herzchirurgischer Eingriffe auch komplexe Erkrankungen erfolgreich therapiert werden. Nur nach Ausschöpfung aller Möglichkeiten der operativen Therapie kommt als letzte Option eine Herztransplantation in betracht, wobei diese Option durch den Mangel an Spenderorganen erheblich eingeschränkt wird.
In unserem Transplantationsprogramm steht die Herztransplantation im Kindesalter im Vordergrund. Seit der ersten erfolgreichen Transplantation eines Säuglings in Deutschland, die im Jahre 1988 Prof. Dr. med. H.H. Scheld in Giessen durchführte, wurden in unserer Klinik 141 Kinder transplantiert. In der Altersgruppe < 1 Jahr wurden in unserer Klinik die meisten Transplantationen in Europa durchgeführt.
Nach Prof. Scheld wurde das Transplantationsprogramm von Prof. Dr. med. F. Dapper weiterentwickelt und wird heute von Dr. med. H. Akintürk geleitet. Die enge Zusammenarbeit mit den Kinderkardiologen (Leiter: Prof. Schranz) und dem Anästhesisten PD. Dr. Müller ermöglichte es auf der Basis der akkumulierten Erfahrungen ein Therapieniveau zu erreichen, welches die Klassifikation „exzellent“ verdient. Von diesem Niveau profitieren auch unsere erwachsenen Patienten, die zur Herztransplantation kommen.
Nach den Daten des Weltregisters für Herztransplantationen beträgt die mittlere Überlebensdauer eines Patienten nach Herztransplantation 10 Jahre (Abb. 1). Die Ergebnisse in unserem Kinderherzprogramm übertreffen diese Zahlen, obgleich die Transplantation in diesem Patientengut technisch sehr viel anspruchsvoller ist als die Herztransplantation eines erwachsenen Patienten (Abb.2).
Abb.1
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Abb. 2
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Abb. 3
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Wenngleich nach einer Transplantation eine lebenslange immunsupressive Therapie und engmaschige medizinische Betreuung die Lebensqualität beeinträchtigen, so besteht der Gewinn des Patienten in einer nicht eingeschränkten körperlichen Leistungsfähigkeit bei mehr als 90%, die auch im Langzeitverlauf persistiert (Abb.3).