Zwerchfellhernie
Bei der Zwerchfellhernie kann es durch eine Lücke im Zwerchfell (Trennwand zwischen Bauch- und Brustraum) zur Verlagerungen von Bauchorganen wie z.B. Magen und Leber in den Brustkorb kommen. In vielen Fällen ist dies gering ausgeprägt und eine vorgeburtliche Therapie nicht erforderlich. Diese Kinder können nach der Geburt von den Kollegen der Kinderchirurgie operiert werden. Wenn die Bauchorgane jedoch Lunge und Herz verdrängen kann es zu einer Unterentwicklung der kindlichen Lunge führen, welche nach der Geburt lebensbedrohlich sein kann. Die Begründung der vorgeburtlichen Therapie ist das Ausmaß der pulmonalen Hypoplasie durch Verdrängung durch in den Brustkorb prolabierten Bauchorgane. Aktuell werden im Rahmen von Studien die Effektivität der pränatalen Therapie bei ausgeprägter Zwerchfellhernie (observed/expected; o/e; lung to head ratio/LHR) o/e LHR <25% und bei moderater o/e LHR 25%-34.9% bzw. 35-44.9% bei liver-up untersucht. Bei Befunden mit einer o/e LHR >45% wird im allgemeinen Konsens keine vorgeburtliche Therapie angeboten. Als Therapie wird die endoluminale Trachealokklusion (FETO- fetal endoluminal tracheal occlusion) angeboten. Hierbei wird mit einem flexiblen Miniatur-Endoskop ein Ballon in die Luftröhre des Kindes eingebracht, um die Lunge zu „überblähen“. Im Rahmen der erwähnten Studie wird der Eingriff bei erwartet schwerer Lungenhypoplasie mit 27+0-29+6 SSW durchgeführt und bei moderater Lungenhypoplasie mit 30+0-31+6 SSW. Die Entfernung des Trachealballons wird mit 34 SSW vorgenommen. Der Eingriff findet in Analgosedierung und fetaler Schmerzmedikation statt.