Alterstraumatologie
Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung in den Industrieländern wächst der Anteil der älteren Menschen stetig. Dabei werden die Menschen nicht nur älter, sondern sind auch zunehmend bis ins höhere Alter aktiv und selbstständig. Diese Entwicklung ist natürlich erfreulich, führt jedoch zu einer steigenden Anzahl von Verletzungen älterer Menschen.
Bevölkerungspyramide in Deutschland, Quelle Destatis
Im Alter nimmt die Dichte, Festigkeit und Elastizität des Knochens ab (Osteoporose), so dass schon einfache Stürze ohne große Geschwindigkeit zu schweren Verletzungen und Knochenbrüchen führen können. Außerdem steigt mit höherem Alter die Häufigkeit von chronischen Erkrankungen, die zu Gangunsicherheit und erhöhter Fallneigung führen können.
Die häufigsten Brüche dieser Patienten sind hüftgelenksnahe Brüche, Oberarmkopfbrüche, Wirbelkörperbrüche und Brüche des Unterarmes nahe des Handgelenks.
Um die eine Belastbarkeit zur raschen Wiedereingliederung in den Alltag zu gewährleisten und eine dauerhafte Pflegebedürftigkeit zu verhindern, werden die meisten Brüche operativ versorgt.
Versorgung eines Schenkelhalsbruches mit einer Hüftprothese
In unserer Klinik werden Spezialimplantate verwendet, die eine gute Verankerung im gealterten Knochen ermöglichen. Zudem werden von uns Verfahren gewählt, die möglichst schonend für die umliegenden Weichteile sind (siehe Schonende Unfallchirurgie).
Für Patienten, die so schwer verletzt sind, dass eine reibungslose Wiedereingliederung ins häusliche Umfeld nicht möglich ist, haben wir eine Weiterbehandlung in der Hessischen Berglandklinik in Bad Endbach und im Diakoniekrankenhaus in Marburg-Wehrda etabliert. Die Weiterbehandlung dient zur Überbrückung und gewährleistet eine lückenlose Weiterbehandlung zur Optimierung der Versorgung.
Stationäre Betreuung unser Patienten nach einer Operation
Der Schwerpunkt Alterstraumatologie unserer Klinik beinhaltet jedoch nicht nur die Behandlung der älteren Patienten. In unserer Klinik wird auch an der weiteren Verbesserung der Versorgung geforscht. Verschiedene Arbeitsgruppen setzen sich mit der Therapie der Osteoporose, der Knochenbruchheilung im Alter, der Stabilität verschiedener Operationsverfahren und dem Verlauf der Rehabilitation auseinander (siehe Forschung).
Sollten Sie Fragen oder Anregungen bezüglich ihrer Behandlung oder der Behandlung ihrer Angehörigen haben, stehen wir ihnen selbstverständlich jederzeit zur Verfügung (siehe Kontakt).