Endokrine Chirurgie
Die endokrine Chirurgie befasst sich mit der operativen Therapie von Erkrankungen der Hormondrüsen. Wenn möglich werden auch in diesem Bereich minimal-invasive Verfahren eingesetzt.
In unserer Klinik werden Eingriffe an folgenden Hormondrüsen regelmäßig vorgenommen:
• Schilddrüse
• Nebenschilddrüse
• Thymus
• Nebenniere
• Pankreas
In unserer Sprechstunde erläutern wir Ihnen die operativen Therapiemöglichkeiten und klären Sie über Alternativen auf. In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit weiteren Fachbereichen, insbesondere der Klinik für Endokrinologie und des Institutes für Nuklearmedizin, sowie den niedergelassenen fachärztlichen Zuweisern, erarbeiten wir für Sie eine individuelle Therapiestrategie.
Im Weiteren erhalten Sie einige Angaben zum operativen Ablauf bei Erkrankungen an Schilddrüse, Nebenschilddrüse und Nebenniere.
Chirurgie der Schild- und Nebenschilddrüsen
Das Prinzip der Schilddrüsenoperation besteht in der Entfernung des krankhaften Schilddrüsengewebes unter Erhaltung eines größtmöglichen Anteils der gesunden Schilddrüse und reicht von der Entfernung einzelner Knoten bis hin zur kompletten Entfernung der Schilddrüse.
Während der Operation liegt unser Augenmerk insbesondere auf der Schonung der Stimmbandnerven sowie der gesunden Nebenschilddrüsen. Wir setzen daher routinemäßig das kontinuierliche Neuromonitoring zur Kontrolle der Nervenfunktion während der Operation ein und operieren stets mit Lupenbrille.
Für die Operation an der Schilddrüse wird die Schnittgröße in Abhängigkeit des zu operierenden Befundes gewählt und möglichst klein gehalten. Neben den offenen Operationsverfahren bieten wir in unserer Klinik auch die minimal-invasive video-assistierte Schilddrüsenchirurgie (MIVAT) an. Dabei bleibt eine kleine unauffällige Narbe am Hals von 15-20 mm.
Für die Entfernung einzelner Nebenschilddrüsen (primärer Hyperparathyreoidismus) wird in der Regel ein minimal-invasives Verfahren mit einer Schnittgröße zwischen einem und zwei Zentimeter angewandt. Ist eine Entfernung mehrerer Nebenschilddrüsen notwendig, entspricht das Verfahren dem Vorgehen der offenen Schilddrüsenchirurgie.
Bei einem regelhaften Verlauf werden unsere Patientinnen und Patienten bereits am zweiten Tag nach der Operation entlassen. Die anschließende Nachbehandlung erfolgt in enger Absprache mit den Zuweisern.
Erkrankungen der Nebennieren
Tumore der Nebenniere mit einer Größe bis zu 6 cm entfernen wir in minimal-invasiver Technik retroperitoneoskopisch (von der Flanke aus) oder transabdominell-laparoskopisch (durch den Bauchraum). Größere Tumore werden offen-chirurgisch behandelt. Die Länge des stationären Aufenthaltes richtet sich nach Art der Erkrankung und Umfang der Operation und liegt in der Regel zwischen drei und sieben Tagen.
Zweitmeinung
Insbesondere bei Erkrankungen der Schilddrüse gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten, von denen die Chirurgie nur eine darstellt. Auch bei feststehender Indikation zur Schilddrüsenchirurgie sind oftmals verschiedene chirurgische Verfahren möglich. Wir bieten Ihnen gerne ein Ergebnis-offenes Gespräch zur Zweitmeinung an und beraten Sie bezüglich eines individuellen Behandlungskonzeptes.
Wir stehen für Sie jederzeit in unserer Sprechstunde (jeden Montag von 8:00 bis 11:00 Uhr) oder nach telefonischer Vereinbarung zur Verfügung!
Dr. Anne Kauffels-Sprenger
Telefon: 0641/985-44705
e-Mail: anne.kauffels-sprenger@chiru.med.uni-giessen.de