Senologische Diagnostik
OÄ Dr. med. Christine Köhler
Leiterin des Arbeitsbereiches
Arbeitsbereich „Senologische Diagnostik“
Tel. : 06421/586 4421
Wieso, weshalb, warum?
Ihnen ist eine Untersuchung an Ihrer Brust empfohlen worden. Ob Mammographie (Röntgenuntersuchung), Mammasonographie (Brustultraschall), Galaktographie (Kontrastmitteldarstellung der Milchgänge in der Mammographie), Stanz- oder Vakuumbiopsie (unterschiedliche ambulant durchführbare Techniken zur Gewebeprobenentnahme aus der Brust) – alle diese Untersuchungen finden bei uns im Arbeitsbereich „Senologische Diagnostik“ statt. Der Begriff Senologie stammt aus dem Französischen „le sein“, das bedeutet „die Brust“.
Unser Team
Im Bereich Senologische Diagnostik werden Sie von einem speziell auf dem Gebiet der Brustuntersuchungen geschulten Team von RadiologInnen, GynäkologInnen und MTRA (Medizinisch Technischen Radiologie Assistentinnen) untersucht. Der große Vorteil dieser Teamarbeit für Sie liegt z. B. in der nach den Brustzentrum-Zertifizierungsrichtlinien festgelegten Forderung, nach denen eine Doppelbefundung Ihrer Röntgenbilder zu erfolgen hat. Zusätzlich zu dieser ärztlichen Befundung setzen wir noch ein spezialisiertes Computersystem ein, das Ihre Bilder nochmals überprüft (CAD = Computer assistierte Diagnose).
Unsere Geräte
In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Medizintechnik des Klinikums werden alle unsere Röntgen-, Ultraschall- und natürlich auch Befundungs-Geräte (Monitore, Schaukästen etc.) regelmäßig kontrolliert und gewartet.
An den aktuellen Vorschriften (Leitlinien) für die Qualitätssicherung auf dem Gebiet der Brustkrebsfrüherkennung in Deutschland haben eine ganze Reihe Marburger Wissenschaftler der verschiedensten Fachrichtungen in leitenden Positionen mitgewirkt.
Wie kommen Sie an einen Termin?
Damit Sie von all diesen Maßnahmen auch persönlich profitieren können, sind wir auf Ihre Mitarbeit angewiesen. Schon bei der Terminvereinbarung (Telefon-Nummer: 06421/58-64421) werden Sie von uns befragt, um die Zeit besser abschätzen können, die wir voraussichtlich für Ihre Untersuchung brauchen werden.
Voruntersuchungen
Sollten bereits anderenorts Untersuchungen an Ihrer Brust durchgeführt worden sein, so bringen Sie bitte sowohl die schriftlichen Befunde darüber, aber auch die Röntgen- und Ultraschallbilder mit. Digital erstellte Aufnahmen sollten dabei in geeigneter Form (z. B. als CD) vorgelegt werden; Filmausdrucke digitaler Mammographien sind generell zur Nachbefundung nicht geeignet! Ist eine Gewebeentnahme oder Operation an Ihrer Brust vorgenommen worden, über deren Ergebnisse wir nicht selbst verfügen, bringen Sie auch diese Befunde bitte mit. Alternativ können Sie uns über diese Voruntersuchungen bei der Terminabsprache informieren, so dass wir dann für Sie die entsprechenden Unterlagen bei den jeweiligen Kollegen anfordern. Zum Untersuchungstermin nicht vorliegende Vorinformationen führen immer wieder zu unnötigen Zeitverzögerungen bei der Einschätzung von Untersuchungsergebnissen. Sollten Sie bereits einen Röntgenpaß haben, bringen Sie ihn freundlicherweise mit; selbstverständlich können wir Ihnen auch unsererseits einen Röntgenpaß anbieten, um die aktuell durchgeführten Untersuchungen zu dokumentieren.
Mammographie
Bei der Mammographie wird jede Brust aus zwei verschiedenen Richtungen gedrückt, um Überlagerungseffekte zu vermeiden. Haben Sie einen Tastbefund (Knoten) an Ihrer Brust bemerkt, achten Sie bitte darauf, dass die MTRA dies weiß und sich darum kümmern kann, dass dieser unbedingt zwischen den Platten zu liegen kommt, die ihre Brust komprimieren. Die Kompression ist notwendig, um ein scharfes und klares Bild zu bekommen und die erforderliche Strahlenexposition so gering wie möglich zu halten. Die novellierte Deutsche Röntgenverordnung (RöV) fordert übrigens für Ihre Sicherheit auch, dass sämtliche röntgenden Ärzte und MTRA ihre Fachkunde im Strahlenschutz regelmäßig alle 5 Jahre aktualisieren.
Digitale Vollfeld-Mammographie bei unauffälligem Befund
Galaktographie
Bei der Galaktographie, der Darstellung von Milchgängen in Ihrer Brust mit Hilfe von Röntgenkontrastmitteln, müssen wir Sie nach Allergien fragen, da die routinemäßig dafür eingesetzte Substanz Jod enthält. Haben Sie einen Allergiepaß, dann bringen Sie ihn bitte mit. Sollten Sie eine Jodallergie haben oder sich darüber im unklaren sein, müssen Sie nicht befürchten, dass wir Sie deshalb nicht untersuchen werden. Wir haben Mittel und Wege, Sie auch in dieser Situation kompetent und risikolos weiter zu betreuen.
Brustultraschall (= Mammasonographie)
Bei der Ultraschalluntersuchung der Brust legen wir noch einmal besonderen Wert auf die Darstellung der Milchgänge, aber z. B. auch der axillären Lymphknoten. Hierzu benutzen wir zum einen besonders hoch auflösende Schallköpfe, zum anderen aber auch spezielle Techniken wie die Dopplersonographie, die dreidimensionale Sonographie oder die Sonoelastographie. Da die Sonographie bei uns stets mit einer klinischen Untersuchung (Ansehen und Abtasten) durch einen Arzt kombiniert wird, haben Sie die Gelegenheit, dabei noch einmal alles das, was Sie in Zusammenhang mit Ihrer Brust geklärt haben wollen, zur Sprache zu bringen.
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Gewebeentnahmen (Punktionen/Stanzen/Vakuumbiopsien)
Bei einigen Patientinnen kann es sinnvoll sein, eine Gewebsprobenentnahme aus der Brust durchzuführen. Dazu können wir eine ganze Palette von Möglichkeiten anbieten, je nachdem, welcher Befund zur Abklärung ansteht. Unabhängig davon, ob das Verfahren unter Ultraschall- oder Röntgen-Sicht durchgeführt wird, Sie brauchen keine Angst davor zu haben. Alle Eingriffe werden mit lokaler Betäubung von Ärzten mit einer speziellen Ausbildung auf diesem Gebiet durchgeführt. Vor einer solchen Untersuchung werden Sie im Einzelgespräch über das in Ihrem Fall ausgesuchte Verfahren aufgeklärt. Es werden Ihnen aber auch die bestehenden Alternativen vorgestellt. Das Ergebnis einer solchen Gewebeentnahme ist üblicherweise am nächsten Tag bekannt und kann dann mit Ihnen besprochen werden.
Bevor sie uns wieder verlassen...
Am Ende der Untersuchungen wollen wir Ihnen – sofern es zu diesem Zeitpunkt schon möglich ist – unsere Diagnose mitteilen. In jedem Fall aber sollten Sie, bevor Sie uns verlassen, erfahren, wer den Befund mitgeteilt bekommt und welche weiteren Untersuchungen oder Kontrollen wir für sinnvoll erachten. Sollten noch Fragen offen geblieben sein, scheuen Sie sich bitte nicht, noch einmal nachzufragen.