Patientenversorgung
Zentrale Schwerpunkte sind neben der Intensivierung der klinik-internen Ausrichtung auf das Krankheitsbild der Hämangiome und Vaskuläre Malformation die zunehmende Einbindung von Nachbardisziplinien und die Initiierung der klinischen und experimentellen Forschung zu diesem Gebiet, welcher zunehmend eine höhere Priorität eingeräumt wird.
Seit März 2006 findet wöchentlich eine klinik-interne Konferenz statt, indem alle aktuellen Verläufe und Neuzugänge analysiert sowie diagnostische und therapeutische Maßnahmen indiziert werden.
Es wurde speziell für Patienten mit Hämangiomen und Vaskulären Malformationen eine Sprechstunde eingerichtet, welche eine intensive Betreuung und ausführliche Beratung der Betroffenen und Ihrer Angehörigen ermöglicht. Integriert in der Spezialsprechstunde ist die eine erweiterte Ultraschalluntersuchung durch einen Experten für Doppler-Verfahren.
Die „Angiom-Hotline“ ermöglicht den betroffenen Patienten bei speziellen Anfragen einen direkten und prompten Zugang zu einem Mitarbeiter des Spezialteams aus der HNO-Klinik über E-Mail oder Telefon 06421/58-66478
.
Interdisziplinäre Kooperationen
Die HNO-Klinik betreibt eine intensive Kooperation innerhalb des Marburger Universitätsklinikums. Hier ist insbesondere die enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Neuroradiologie zu nennen, welche sowohl in der Diagnostik, als auch in der Therapie der betreuten Patienten eng in der Patientenversorgung eingebunden ist und auch für ein erweitertes Spektrum an anzubietenden therapeutischen Optionen Sorge trägt.
Für die Versorgung von Frühgeborenen und Kleinkindern spielt die Marburger Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin eine zentrale Rolle. Nicht nur wird die intensivmedizinische Betreuung für dieses Patientenkollektiv übernommen, auch die konservative Behandlung von ausgedehnten infantilen Hämangiomen mittels systemischen Steroiden und der Interferontherapie geschieht unter pädiatrischem Regime.
Für ein erweitertes therapeutisches Spektrum sorgt auch die Einbindung der Klinik für Dermatologie in der interdisziplinären Betreuung insbesondere dann, wenn es sich um superfizielle und kutane angiomatöse Veränderungen handelt.
Die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin ermöglicht durch den Einsatz moderner anästhesiologischer Maßnahmen wie z. B. von autologen Blutverarbeitungssystemen („Cell-Saver“) zur Reduktion des Bedarfes an Fremdbluttransfusionen oder durch den der Einsatz von transösphagealer Echokardiografie zur frühzeitigen Detektion von Luftembolien eine zusätzliche, erhöhte Sicherheit bei der chirurgischen Behandlung ausgedehnter Gefäßmalformationen. Sie übernimmt die intensivmedizinische Betreuung der Patienten nach besonders schwierigen operativen Eingriffen.
Durch die enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Geburtshilfe ist es möglich, bereits pränatal ausgedehnte Anomalien mit Verlegung der Atemwege zu diagnostizierten. Eine Sicherstellung der Atemwege bereits während der Geburt zu gewährleisten kann mittels der so genannten EXIT-Prozedur im gemeinsamen operativen Eingriff gewährleistet werden.
Im Falle von besonderen anatomischen Lokalisationen ist an der Marburger Universitätsklinik die intensive Mitbetreuung durch Nachbardisziplinen gewährleistet. Beispiele hierfür sind die Zusammenarbeit mit der Klinik für Augenheilkunde im Falle orbitaler und der Klinik für Neurochirurgie im Falle intrakranieller Beteiligung sowie dem Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie insbesondere bei der Behandlung krankhafter und entstellender Prozesse im Bereich des Gesichtschädelknochens.