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Schülerseite

Erstes Ausbildungsjahr

Wir Schülerinnen vom 1. Ausbildungsjahr, haben unsere Ausbildung im November des Vorjahres begonnen und sind jetzt fünf Monate hier. Da der Beruf der Orthoptistin im Allgemeinen kaum bekannt ist, hatten die meisten von uns mit wenig konkreten Vorstellungen die Ausbildung an der Augenklinik für Schielbehandlung und Neuroophthalmologie in Gießen begonnen. Aber wir waren vom ersten Tag an fest in den Kliniksalltag integriert, wobei der Unterricht im ersten Jahr den größten Teil der Zeit ausfüllt. Es werden uns die theoretischen Grundlagen, wie z. B. Schielformen, Anatomie des Auges und der Umgang mit Patienten vermittelt. Um dieses auch praktisch zu erfahren, verbringen wir einige Stunden bei den Orthoptistinnen in der Poliklinik und sehen bei der Untersuchung zu. Danach werden die Patienten dem Oberarzt vorgestellt und es wird entschieden, welche Therapie zur Behandlung der jeweiligen Beschwerden geeignet ist.
Da man sich schnell an die Abläufe in der Klinik gewöhnt, sind die anfänglichen Unsicherheiten bald verflogen. Somit kann man der Zwischenprüfung, die nach einem halben Jahr stattfindet, etwas gelassener entgegensehen. 

 

Zweites Ausbildungsjahr

Wir sind die Schülerinnen im 2. Ausbildungsjahr zur Orthoptistin.
Im Gegensatz zum Vorjahr ist unsere Ausbildung jetzt auch praktisch orientiert, so dass wir oft in den Kliniksalltag eingebunden werden und selbst zur Tat schreiten können. Beim Untersuchen von Patienten wird uns mehr Handlungsfreiheit zugestanden, wobei wir jedoch immer von den älteren Schülerinnen unterstützt werden und die Orthoptistinnen die Verantwortung tragen.
Im 2. Ausbildungsjahr können wir also das theoretische Wissen, das wir bis jetzt erlangt haben, praktisch am Patienten anbringen. Mittlerweile wirklich erlernt haben wir die detektivische Fähigkeit, jede benötigte Akte aufzuspüren, egal, wo sie sich zur Zeit befindet. Und wir wissen, welche Befunde wichtig sind und in den Computer eingegeben werden müssen.
Patientenbriefe für die niedergelassenen Augenärzte schreiben wir schon nahezu perfekt. Aber am meisten Spaß macht die Einweisung der „Neuen", ihnen alles erklären und sich selbst als Versuchskaninchen zur Verfügung zu stellen. Langsam kommt auch die Erleichterung, dass sich die anfänglich hundertfach vorhandenen Fragezeichen kontinuierlich auflösen.

 

Drittes Ausbildungsjahr

Wir sind die Schülerinnen im 3. Ausbildungsjahr zur Orthoptistin.
Es beginnt für uns der Lernstress für das Examen und die Suche nach einem Arbeitsplatz. Zum Glück sind die Aussichten, eine passende Stelle in einer Praxis oder Klinik zu finden, sehr gut, wenn man etwas flexibel ist.
Jetzt, im 3. Jahr, hat man kaum noch Unterricht und kann sein theoretisches Wissen beim Untersuchen der Patienten in die Praxis umsetzen. Wir bestimmen die Sehschärfe, stellen die nötigen Brillenwerte fest, messen mit Hilfe von Prismengläsern den Schielwinkel und prüfen die Beweglichkeit der Augen. Am Ende stellt man den Patienten dem Oberarzt vor, der dann zusammen mit uns den Befund bespricht und die weitere Therapie festlegt. Das Alter der Patienten variiert zwischen „0 und 100", somit ist die Annahme, dass man als Orthoptistin nur Kinder behandelt, falsch.