Ein Unternehmen der RHÖN-KLINIKUM AG
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Moderne Diagnostik zur Tumorerkennung

Seit über einem Jahr wird in Gießen eines der modernsten PET-CTs Deutschlands betrieben. Dieses System wird in unserem Haus hauptsächlich in der Onkologie und zum Aufspüren unklarer Entzündungsherde eingesetzt. Anwendungen im Bereich der Kardiologie und der Neurologie sind aber ebenfalls denkbar.

Wie der Name bereits sagt, besteht ein PET-CT aus zwei unterschiedlichen Geräten, einer PET-Kamera und einem CT. Die PET-Technik stellt Gewebsfunktionen mit einer sehr geringen Auflösung dar. Sie wird deshalb auch "Molekulare Bildgebung" genannt. Das CT stellt die Anatomie mit höchster räumlicher Auflösung dar und liefert den Bezug zu Nachbarorganen. Diese beiden sich ergänzenden diagnostischen Aussagen werden im PET-CT zu einem Hybrid-Bild zusammengefasst.

Besonders erfolgreich wird das PET-CT bei folgenden Krebserkrankungen eingesetzt: 

          » Bei vielen Formen des Lungenkrebses
          » Bei Hautkrebs (Malignes Melanom)
          » Bei Tumoren im Kopf-Hals-Bereich
          » Bei malignen Lymphomen ("Blut- und Lymphdrüsenkrebs")
          » Bei Speiseröhrenkrebs
          » In der Nachsorge nach Darmkrebs
          » In der Nachsorge nach Prostatakarzinom
          » Bei bestimmten gynäkologischen Tumoren

Wie kein anderes diagnostisches Verfahren ermöglicht das PET-CT anhand der Darstellung von Gewebefunktionen eine exakte Unterscheidung zwischen gesundem und Tumorgewebe. Daher ist es bei frühzeitigem Einsatz dieser Technologie möglich "Entgleisungen" im Stoffwechsel zu erkennen, noch bevor sich anatomische Veränderungen zeigen. Vorteile, die vor allem beim Nachweis kleinster Tumore und Metastasen hilfreich sind. Daher liefert das PET-CT in verschiedenen Phasen einer Krebserkrankung wertvolle Informationen.

Das PET-CT ist ein nicht invasives, bildgebendes Verfahren, bei dem zwei diagnostische Maßnahmen kombiniert zum Einsatz kommen:

  • Bei der Positronen Emissions Tomographie (PET) werden winzigste Mengen von Biomolekülen radioaktiv markiert und in den Stoffwechsel eingeschleust. Da der Körper die Markierung nicht erkennen kann, werden die eingeschleusten Substanzen weitgehend normal umgesetzt. Die Verteilung dieser Biomoleküle kann mit einer PET-Kamera aufgezeichnet und so analysiert werden ("Molekulare Bildgebung").
  • Gleichzeitig ermöglicht die Computer-Tomographie eine genaue Lage- und Größenbestimmung der aktiven Gewebeherde und zeigt den Bezug zur Nachbarschaft.

Suche nach dem Krebsherd und Bestimmung von Lage, Bösartigkeit und Stadium:

Bei Verdacht auf bestimmte Tumorerkrankungen kann das PET-CT wichtige Informationen liefern, da es anders als die reine Computertomographie und die Magnetresonanztomographie krankhafte Zellen sichtbar macht, auch wenn die Erkrankung noch nicht zu einer Veränderung der Größe oder Struktur eines befallenen Organs geführt hat. So kann mit dem PET-CT neben einer Lokalisierung auch eine Charakterisierung und Stadienbestimmung stattfinden. Mit Hilfe dieser Information sowie mit der Bestimmung der genauen Lage und Ausdehnung kann der behandelnde Arzt unter den zur Verfügung stehenden Therapiemöglichkeiten die am besten geeignete Therapie für jeden Patienten individuell auswählen.

Überprüfung des Therapieerfolgs von Strahlen- und Chemotherapie:

Während und unmittelbar nach Ende der therapeutischen Maßnahmen, bei denen es sich um chirurgische Entfernung, Chemotherapie und Strahlentherapie handeln kann, lässt sich der Therapieerfolg mittels PET-CT oft besser und frühzeitiger überprüfen als mit CT oder mit der Kernspinresonanz (MRT) alleine.

Sicherheit nach der Krebsoperation:

Kann ein Primärtumor operativ entfernt werden oder ist er nach einer Chemo- oder Strahlentherapie nicht mehr sichtbar, ist schon viel gewonnen. Um allerdings sichergehen zu können, dass der Krebs erfolgreich behandelt wurde, ist eine Nachsorge erforderlich. Die molekulare Bildgebung des PET kann im Einzelfall vom CT-Befund abweichende Ergebnisse liefern: Wurde der Tumor erfolgreich behandelt, zeigt das PET-CT eine Normalisierung des Stoffwechsels an, bevor das CT eine signifikante Größenreduzierung erkennen lässt. Umgekehrt kann aber auch das PET noch vitales Tumorrestgewebe nachweisen, obwohl der gesamte Tumor deutlich geschrumpft ist bzw. entfernt wurde.

Das PET-CT im Universitätsklinikum Gießen stammt von der Firma Siemens und wird gemeinsam von der Klinik für Nuklearmedizin und der Klinik für Radiologie betrieben. Um das PET-CT möglichst vielen Patienten zugänglich zu machen, setzt das UKGM auf eine intensive Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten sowie Kollegen aus den Kliniken der Grund- und Regelversorgung. Nicht zuletzt besteht eine intensive Zusammenarbeit mit anderen Kliniken des Universitätsklinikums, Patienten können so von der Expertise aus unterschiedlichen Fachgebieten profitieren.