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Angiographie: Diagnostik und Therapie

Die Abteilung Neuroradiologie führt das gesamte Spektrum der diagnostischen und interventionell-therapeutischen Angiographie der Gefäße des Kopfes / Gehirns und der Wirbelsäule durch.

Die Angiographie (DSA – digitale Subtraktionsangiographie) ist die Darstellung der Blutgefäße mittels Kontrastmittel, das direkt in die entsprechenden Gefäße gegeben wird. Die Neuroradiologie ist spezialisiert auf die Gefäßdarstellung der hirn- und rückenmarkversorgenden Gefäße sowie der Gefäße der Halsweichteile und der Gesichtsregion. Um diese darstellen zu können, wird ein dünner Schlauch (Katheter) von ca. 1,5 mm Durchmesser nach Punktion der Leistenarterie unter lokaler Betäubung in das zu untersuchende  Gefäßgebiet unter Röntgenkontrolle vorgeführt. Hiervon merkt der Patient nichts, da die Blutgefäße nicht schmerzempfindlich sind.

Die eigentliche Gefäßdarstellung erfolgt im Verfahren der digitalen Subtraktionsangiographie. Computergestützt werden die knöchernen Strukturen aus dem Bild nach der Gabe des Kontrastmittels herausgerechnet, so dass lediglich Blutgefäße sichtbar sind. Ziel der Angiographie ist es, Veränderungen der Gefäßwände, Gefäßmissbildungen oder einfach den Gefäßverlauf vor einer geplanten neurochirurgischen Operation darzustellen. Trotz der Weiterentwicklung der Schnittbildverfahren (CT, MRT) erreicht man in der Angiographie die beste Gefäßdarstellung aufgrund der höchsten Auflösung, so dass sie insbesondere bei nicht eindeutigen Befunden in den anderen Untersuchungsverfahren zum Einsatz kommt.

Neben der Gefäßdiagnostik wurden in den letzten Jahrzehnten zunehmend Möglichkeiten der minimalinvasiven Therapie im Bereich der Neuroradiologie entwickelt. Die Katheteruntersuchung kann somit auch zu therapeutischen Zwecken genutzt werden. Hierzu gehört beispielsweise das Coiling von Gefäßaneurysmen, das in der Abteilung regelmäßig durchgeführt wird. Bei diesem Verfahren werden unter Vollnarkose kleine Platinspiralen durch das Blutgefäß mit einem sehr dünnen Katheter (<1mm) in das Aneurysma eingelegt und dieses dadurch von der Blutversorgung abgeschnitten. Das Verfahren ermöglicht die Behandlung von Gefäßaneurysmen im Kopf ohne offene Operation.

Bei Fragen zu Behandlungsindikationen oder –möglichkeiten eines Aneurysmas können Sie gerne einen Beratungstermin im Sekretariat vereinbaren.