Endoprothetik
Direktorin Frau Prof. Dr. med. S. Fuchs-Winkelmann
Leitender Oberarzt Prof. Dr. med. J. Schmitt
Die Klinik für Orthopädie und Rheumatologie verfügt über jahrzehntelange Erfahrung mit Hüft- und Knieendoprothesen, die in großer Zahl implantiert werden.
Bei Hüftendoprothesen werden individuell auf den jeweiligen Patienten angepasst zementierte und zementfreie Prothesen verwendet. Auch moderne Versorgungen für jüngere Patienten wie Hüftkopfkappenprothesen und Kurzschaft-Prothesen stehen zur Verfügung. Bei geeigneten Patienten werden dabei minimal-invasive Operationszugänge verwendet, bei denen Gewebe und Muskeln durch möglichst kleine Schnitte geschont werden. Allerdings ist dies nicht bei allen Patienten und allen Prothesentypen sinnvoll. Zur genauen Festlegung des Prothesentyps und der passenden Größe des Implantats steht eine computergestützte Planung auf Basis von Röntgenbildern zur Verfügung.
Auch schwierige Wechseloperationen werden von einem erfahrenen Team häufig durchgeführt, dabei ist die enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin zur optimalen Betreuung besonders wichtig. Dabei wird die ganze Palette moderner Endoprothetik von modularen Schaft- und Pfannenkomponenten bis zu Tumorprothesen bei großen Knochendefekten eingesetzt.
Am Kniegelenk stehen neben dem Teilersatz der inneren Gelenkfläche (unicondyläre Schlittenprothese) der totale Kniegelenksersatz vom Standard-Gleitflächenersatz über teilgekoppelte Prothesen bis zu Scharnierprothesen für schwierigste Wechselsituationen oder Tumoren zur Verfügung. Auch neue Spezialprothesen wie der Ersatz des Gelenkes zwischen Kniescheibe und Oberschenkel oder der Zwei-Kompartiment-Ersatz werden eingesetzt. Für Patienten mit Allergien können Prothesenkomponenten aus Spezialmaterialien bereit gestellt werden.
In den letzten Jahren werden Schulterprothesen bei Verschleiß des Schultergelenkes in steigender Zahl eingebaut. Dabei wird je nach anatomischen Voraussetzungen des Patienten nur der Oberarmkopf ersetzt (Hemiendoprothese), oder es wird auch eine Pfannenkomponente implantiert (Totalendoprothese). Bei Defekten der Rotatorenmanschette stehen Spezialprothesen (inverse Schulterprothese) zur Verfügung. Bei Tumoren kann mit entsprechenden Komponenten ein Teil des Oberarmknochens mit ersetzt werden.
Auch der Ersatz kleinerer Gelenke wie oberes Sprunggelenk und Ellenbogengelenk wird in der Klinik für Orthopädie und Rheumatologie zunehmend häufig durchgeführt.
Bei Allergien gegen Metallbestandteile stehen Titanimplantate zur Verfügung, die teilweise für den jeweiligen Patienten spezifisch angefertigt werden. Bei chronischen Infektionen lässt sich der Heilungserfolg manchmal dadurch verbessern, dass individuelle mit Silber beschichtete Prothesen verwendet werden.
Die orthopädische Universitätsklinik Marburg gehört schon seit Jahrzehnten zu den führenden Kliniken für die Endoprothetik des Hüft- und Kniegelenkes. Dazu gehört die Implantation von primären Endoprothesen, aber auch von großen Revisionseingriffen.
In den letzten Jahren ist die Endoprothetik des Ellenbogen, Sprunggelenkes und vor Allem des Schultergelenkes hinzugekommen. Im letzten Jahre wurden bereits über 80 Schulterprothesen implantiert. Weitere Informationen zu diesen Gelenken erhalten Sie auf den entsprechenden Seiten unserer Homepage für Schulterchirurgie.
Hüftendoprothetik
Die Implantation von primären Hüftendoprothesen wird individuell für jeden einzelnen Patienten geplant. Es erfolgt eine Röntgenuntersuchung, mit der computergestützt die Größe und Art der Prothese ausgewählt wird. In den meisten Fällen werden zementfreie Prothesen implantiert.
Besonders für jüngere Patienten werden sogenannte Kurzschaft- und Hüftkappenprothesen immer häufiger implantiert, um für spätere Wechseleingriffe bessere Rückzugsmöglichkeiten zu haben.
Durch minimalinvasive Operationszugänge wird die Muskulatur so geschont, dass eine sehr schnelle und deutlich schmerzgelinderte Mobilisierung alltäglich ist.
In Fällen von Infektionen besteht eine enge Kooperation mit der Mikrobiologie, wo speziell auf den jeweiligen Patienten ein Behandlungsschema sowohl für die Operation als auch für die Antibiotikatherapie erarbeitet und ständig aktualisiert wird. Im Falle einer Notwendigkeit zum Ausbau der Prothese gibt es Spezialprothesen zur Reimplantation, die z. B. mit Silber beschichtet sind, um eine Reinfektion zu verhindern.
Revisionseingriffe werden regelmäßig durchgeführt. Für kleinere Revisionen stehen zahlreiche modulare Implantatteile zur Verfügung, für größere Wechselsituationen erfolgen ebenfalls computergestützte Planungen für die Implantation modularer Revisions- und Tumorprothesen. Bei großen Knochendefekten besteht auch die Möglichkeit zur Rekonstruktion nicht nur mit modularen Revisionsprothesen, sondern auch mit Knochen aus einer Knochenbank.
Kniegelenksendoprothetik
Neben den meist implantierten Oberflächenprothesen für die gesamte Knieoberfläche gibt es in den letzten Jahren auch eine Vielfalt kleinerer Prothesen für das Kniegelenk.
Daher wird zunehmend auch häufiger bei entsprechenden Fällen nur ein Teil des Gelenkes ersetzt. Ein solcher Teilersatz kann eine Gelenkhälfte betreffen (unikondyläre Schlittenprothese) oder auch die Rückseite der Kniescheibe betreffen (patellofemoraler Gelenkersatz).
Für Revisionseingriffe steht eine Vielfalt von modularen Revisionsprothesen mit oder ohne Koppelung zur Verfügung.
Auch im Bereich der Kniegelenksendoprothetik gibt es für Infektsituationen spezielle Beschichtungen, auch z. B. mit Silber.
Für Allergiepatienten gibt es spezielle Beschichtungen, die den Kontakt mit allergenen Bestandteilen, wie z. B. Nickel, vermeiden.
Das moderne Behandlungsspektrum:
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Kniegelenksersatz verschiedenster Indikationen
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Wechsel von Kniegelenksersatz
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Hüftgelenksersatz verschiedenster Designs
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Wechsel von Hüftprothesen
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„Allergieprothesen“
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„Infektionsprothesen“
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modulare Wechselprothesen
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modulare Tumorprothesen
Tel. Terminvereinbarung Ambulanz: 06421-5864904
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